Militärallianz Nato-Staaten erfüllten die eigenen Vorgaben nicht

Eine vertrauliches Nato-Dokument, das dem SPIEGEL vorliegt, belegt: Noch vor Kurzem schaffte es kein einziges Mitgliedsland der Allianz, alle militärischen Vorgaben des Bündnisses einzuhalten.
Eurofighter beim Manöver

Eurofighter beim Manöver

Foto: Javier Celollada/ dpa

Im Jahr 2014 erfüllte kein einziges Land sämtliche neun Vorgaben, mit denen die Nato die Bündnisleistungen ihrer Mitgliedstaaten misst. Das geht aus einer vertraulichen Übersicht hervor, die dem SPIEGEL vorliegt.

Auf ihrem Gipfel in Wales vor zwei Jahren hatten die Nato-Länder einander versichert, sie würden "darauf abzielen", bis 2024 mindestens zwei Prozent ihrer Wirtschaftsleistung in die Verteidigung zu stecken. Diese Kennziffer wird jedes Jahr von der Allianz veröffentlicht.

Jedes Land ist zudem verpflichtet, dem Bündnis einen bestimmten Anteil seiner Streitkräfte zur Verfügung zu stellen - zum Beispiel Truppen, Flugzeuge, Schiffe, Landfahrzeuge oder Personal für die Nato-Stäbe. Diese neun Kennziffern, die den Output messen, werden geheim gehalten.

Selbst die USA erfüllten nicht alle Kriterien. Die Vereinigten Staaten rangierten aber mit Großbritannien, Dänemark, Deutschland und Norwegen immerhin in der Spitzengruppe. Rumänien und Litauen schafften keine einzige Vorgabe. Polen, das die Zwei-Prozent-Input-Vorgabe deutlich übererfüllt, lag 2014 beim Output in nur zwei Kategorien im grünen Bereich.

Im vergangenen Jahr schafften demnach nur fünf Länder die Vorgabe: die USA, Estland, Polen, Großbritannien und Griechenland. Deutschland lag mit 1,18 Prozent im Mittelfeld.

Das unterschiedliche Engagement der Mitgliedstaaten wird beim nächsten Nato-Gipfel, Anfang Juli in Warschau, mit auf der Tagesordnung stehen.

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