Kampf gegen Terrormiliz Nato tritt Anti-IS-Koalition bei

Kurz vor dem ersten Gipfel mit US-Präsident Trump haben sich die Nato-Staaten auf einen wichtigen Beschluss geeinigt: Die Allianz tritt der internationalen Koalition gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" bei.
Irakischer Soldat in einem Tunnel mit IS-Flagge in Mossul

Irakischer Soldat in einem Tunnel mit IS-Flagge in Mossul

Foto: Khalid Mohammed/ AP

Die Nato soll Mitglied der internationalen Koalition gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) werden. Darauf haben sich die Bündnisstaaten laut den Nachrichtenagenturen Reuters und dpa in Brüssel geeinigt.

Lediglich eine direkte Beteiligung an Kampfeinsätzen soll vorerst ausgeschlossen bleiben.

Laut dpa wurde ein entsprechender Beschluss am späten Mittwochnachmittag vom Nordatlantikrat getroffen. Er ist das wichtigste Entscheidungsgremium der Nato.

Bislang sind lediglich einzelne Nato-Staaten, nicht aber das Bündnis als solches Mitglied der Anti-IS-Koalition. Mit einer offiziellen Bekanntgabe der Entscheidungen wird beim Treffen der Staats- und Regierungschefs der Nato an diesem Donnerstag gerechnet. Sie sollen sich noch einmal offiziell hinter den Beschluss stellen. US-Präsident Trump hatte im Vorfeld immer wieder ein stärkeres Engagement der Nato im Kampf gegen den internationalen Terrorismus gefordert.

Mit dem Beschluss verbunden sind unter anderem Pläne zur Ausweitung des Einsatzes von Awacs-Flugzeugen der Allianz. Sie sollen künftig nicht nur zur Luftraumbeobachtung, sondern auch als fliegende Kommandozentralen zur Koordinierung des Luftverkehrs über Syrien und dem Irak eingesetzt werden können. Vorgesehen sind zudem die Benennung eines Anti-Terror-Koordinators und die Aufstockung des Ausbildungseinsatzes für Sicherheitskräfte im Irak.

Einigkeit bei Steigerung der Ausgaben

Ebenfalls Einverständnis gibt es nach Angaben aus Nato-Kreisen über ein Konzept zur Verbesserung des Lastenteilung innerhalb des Bündnisses. Es sieht vor, dass alle 28 Bündnisstaaten künftig einmal jährlich darlegen, wie sie sich in Zukunft beim Thema Verteidigung engagieren wollen.

Neben der Entwicklung der Verteidigungsausgaben sollen dabei auch die Beteiligung an Nato-Einsätzen und militärische Fähigkeiten eine Rolle spielen. Für letztere hat die Nato für die kommenden 15 Jahre klare Vorgaben gesetzt. Deutschland soll beispielsweise seinen Kapazitäten im Bereich der Luftbetankung ausbauen.

cte/dpa/Reuters

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