Zur Abschreckung Russlands Nato verlegt mehr Truppen nach Osteuropa

Nato-Generalsekretär Stoltenberg: Keine permanente Stationierung von Kampftruppen
Foto: THIERRY CHARLIER/ AFPDie Nato verlegt zusätzliche Truppen in ihre östlichen Mitgliedsstaaten. Die Verteidigungsminister des Bündnisses haben in Brüssel beschlossen, entsprechende Planungen voranzutreiben, die bis zum nächsten Nato-Gipfel im Sommer in Warschau abgeschlossen werden sollen.
Die Allianz reagiert damit auf die Politik von Russlands Präsident Wladimir Putin, der 2014 die ukrainische Halbinsel Krim besetzte und annektierte. Der Ausbau der Nato-Präsenz in Osteuropa soll Moskau vor weiteren Angriffen abschrecken.
Die Verstärkung soll nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg über eine multinationale Truppe organisiert werden, über deren Stärke und Zusammensetzung noch entschieden werden muss. Der multinationale Ansatz solle deutlich machen, dass ein Angriff gegen einen Alliierten als Angriff gegen alle Verbündeten gewertet werde.
Nach Angaben aus Bündniskreisen ist im Gespräch, pro Land bis zu 1000 Bündnissoldaten zu stationieren. Als Standorte sind neben den baltischen Staaten Lettland, Estland und Litauen auch Polen, Bulgarien und Rumänien vorgesehen.
In diesen Ländern baut die Nato bereits seit dem vergangenen Jahr regionale Hauptquartiere auf. Sie sind allerdings lediglich mit wenigen Dutzend Soldaten besetzt. Nato-Kampfjets erledigen seither auch die Luftraumüberwachung im Baltikum.
Für den Fall eines russischen Angriffs sollen außerdem Militärmaterial in der Region gelagert und die Infrastruktur so ausgebaut werden, dass eine rasche Verstärkung der Soldaten vor Ort durch größere Kontingente von Nato-Truppen möglich wird. Eine permanente Stationierung von Kampftruppen im Osten, wie sie Polen fordert, soll es dagegen nicht geben.