Neue Zentrifugen Iran beschleunigt umstrittenes Atomprogramm

Atomanlage in Natans (Archivbild): Neuanschaffungen geplant
Foto: epa/ picture alliance / dpaTeheran - Mit diesem Schritt könnte sich der Streit um Irans Nuklearprgramm noch einmal deutlich verschärfen. Teheran hat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) die Installation Tausender hochmoderner Maschinen zur Urananreicherung in der Nuklearanlage in Natans angekündigt. Darüber berichten mehrere Nachrichtenagenturen am Donnerstag unter Berufung auf Diplomatenkreise in Wien.
Der Brief trägt demnach das Datum des 23. Januar 2013. In dem Schreiben erklärt Teheran, man werde "Zentrifugen vom Typ IR2m in der Anlage A-22 einsetzen". In einem Antwortbrief vom 29. Januar verlangt die IAEA weitere Informationen und technische Details zu den Plänen. Wie viele der Geräte genau angeschafft werden sollen, ist demnach noch unklar.
Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert jedoch schon jetzt einen Experten des britischen Instituts für strategische Studien (IISS). Laut Mark Fitzpatrick könnte die technische Entwicklung "eine entscheidende und unglückliche Wende" im Atomstreit bedeuten: "Wenn Iran die neuen Geräte wirklich im großen Stil einführt, könnte das die Herstellung von spaltbarem Material entscheidend beschleunigen."
Angereichertes Uran kann sowohl für Brennstäbe als auch zum Bau von Atomwaffen verwendet werden. Israel, die EU und die USA werfen Iran vor, heimlich Kernwaffen zu entwickeln. Teheran hingegen hat stets erklärt, sein Atomprogramm diene lediglich zivilen Zwecken. So sei das höher angereicherte Material nötig, um eine medizinische Anlage in Teheran zu betreiben.
Die Skepsis im Ausland bleibt groß. Der als US-Verteidigungsminister nominierte Republikaner Chuck Hagel will sich im Umgang mit dem iranischen Atomprogramm alle Möglichkeiten offenhalten. "Ich bin entschlossen, alle Optionen zu erwägen, um Iran und seiner Aggression zu begegnen", erklärte Hagel in einem mehr als 100 Seiten langen Fragebogen, der vor seiner Anhörung im Senat am Donnerstag veröffentlicht wurde. Teheran bezeichnete er dabei als "erhebliche Bedrohung".