New York 25 Jahre Haft für Anschlagsplan auf Synagogen

Sie wollten jüdische Einrichtungen attackieren und US-Militärflugzeuge abschießen: Ein US-Gericht hat drei Männer zu je 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Die Richterin kritisierte jedoch auch die Methoden der FBI-Ermittler scharf.

New York - Die Männer erhielten bei ihren Anschlagplanungen offenbar umfangreiche Hilfe durch verdeckte Ermittler des FBI. Nun hat ein US-Bundesgericht drei Terrorverdächtige zu 25 Jahren Haft verurteilt. Die Gruppe hatte Anschläge auf zwei Synagogen in New York und den Abschuss von US-Militärmaschinen geplant.

Die drei Männer im Alter von 30 bis 45 Jahren waren im Mai 2009 gefasst worden, als sie zwei Sprengsätze in der Nähe von zwei Synagogen in der Bronx deponieren wollten. Bei den Bomben handelte es sich jedoch um Attrappen, die sie von verdeckten Ermittlern erhalten hatten. Schon im Oktober wurden sie schuldig gesprochen, unter anderem wegen Verschwörung zum Einsatz von Massenvernichtungswaffen und des versuchten Mordes an US-Bürgern.

Die Terrorverdächtigen waren zudem angeklagt, Raketenangriffe auf US-Militärmaschinen geplant zu haben. Laut Staatsanwaltschaft wollten sie mit Boden-Luft-Raketen Flugzeuge am Luftwaffenstützpunkt in Newburgh im US-Bundesstaat New York abschießen. Ein FBI-Informant habe ihnen für diese Pläne eine vermeintliche Rakete zur Verfügung gestellt.

"Regierung hat das Verbrechen fabriziert"

Die Anwältin eines Angeklagten warf der US-Bundespolizei FBI vor, die Anschlagsplanungen bewusst forciert zu haben. Ein Informant habe ihrem Mandanten dafür Geld, Autos und Reisen angeboten. Dieser habe erst zugestimmt, als er seinen Job in einem Einkaufszentrum verloren und immer größere Finanzprobleme bekommen habe. "Die Regierung hat offenkundig dieses Verbrechen fabriziert", so die Verteidigung. Sie kündigte an, das Strafmaß anzufechten.

Auch Richterin Colleen McMohan bezeichnete das Vorgehen der Ermittler als "fragwürdig". "Mir scheint, das muss geändert werden", sagte sie. Neben den drei Verurteilten war noch ein haitianischer Komplize festgenommen worden. Bevor in seinem Fall ein Urteil gesprochen werden kann, soll auf Antrag der Verteidigung zunächst ein psychologisches Gutachten von dem Mann erstellt werden.

jok/AFP
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