Als Kämpfer rekrutiert Miliz in Nigeria lässt 900 Kinder frei

Eine regierungstreue Bürgermiliz hat im Nordosten Hunderte Kinder freigelassen, die sie zuvor rekrutiert hatte. Einige von den Kindern sollen im Kampf gegen die Terrormiliz Boko Haram eingesetzt worden sein.
Nigerianische Spezialkräfte (Archivfoto)

Nigerianische Spezialkräfte (Archivfoto)

Foto: AP/dpa

Die nigerianische Bürgermiliz CJTF hat nach Angaben des Uno-Kinderhilfswerks im Nordosten des Landes 894 Kinder aus ihren eigenen Reihen freigelassen. Unter den freigelassenen Kindern seien auch 106 Mädchen.

Einige von ihnen hätten gegen die Terrormiliz Boko Haram in dem westafrikanischen Land gekämpft, teilte Unicef Nigeria mit. "Die Kinder im Nordosten Nigerias haben die Hauptlast dieses Konflikts getragen", sagte der örtliche Unicef-Vertreter Mohamed Fall. Sie hätten "Tod, Mord und Gewalt" gesehen.

Die 2013 gegründete CJTF unterstützt die nigerianische Armee gegen Boko Haram. Die Bürgermiliz hatte sich 2017 vertraglich verpflichtet, keine Kinder mehr in ihre Reihen aufzunehmen. Seitdem hat sie laut Uno 1727 Kinder und Jugendliche freigelassen. Die Uno geht davon aus, dass nichtstaatliche bewaffnete Gruppen von 2013 bis 2017 mehr als 3500 Kinder rekrutierten.

Die Terrormiliz Boko Haram bedroht Gemeinden im Nordosten Nigerias sowie in den Nachbarländern Tschad, Niger und Kamerun. Seit 2009 haben die sunnitischen Fundamentalisten in der Region Zehntausende Menschen getötet und rund 2,5 Millionen weitere aus ihrer Heimat vertrieben. Die Extremisten kämpfen seit Jahren gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias.

asa/AFP
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten