Selbstmordattentate in Nigeria Viele Tote bei Doppel-Anschlag auf Kirche

Ein Selbstmordattentäter hat in Nigeria sein Auto vor einer Militärkirche zur Detonation gebracht. Als Menschen den Opfern helfen wollten, ließ ein zweiter Mann sein Fahrzeug explodieren. Mindestens neun Menschen starben, Dutzende wurden verletzt.

Kaduna - Nach einem Gottesdienst in einer nigerianischen Militärkirche haben zwei Selbstmordattentäter mindestens neun Menschen getötet und Dutzende verletzt. Die Männer hätten ihre Fahrzeuge vor dem Gotteshaus in der Jaji-Kaserne im Bundesstaat Kaduna zur Detonation gebracht, hieß es in Militärkreisen. Die meisten Opfer habe es bei der Explosion des zweiten Autos gegeben, als die Menschen nach dem ersten Anschlag zu Hilfe geeilt seien.

Die Kaserne ist einer der wichtigsten Militärstützpunkte des Landes. Dort befindet sich eine militärische Akademie, in der Offiziere der Luftwaffe sowie See- und Landstreitkräfte ausbildet werden. Auch Soldaten aus anderen Ländern werden dort geschult.

Zu der Tat hat sich bislang niemand bekannt. In der Vergangenheit haben wiederholt Kämpfer der Islamisten-Gruppe Boko Haram Anschläge auf Sicherheitskräfte und Kirchen verübt. Vor zwei Tagen hatte eine Sondereinheit des Militärs Belohnungen im Gesamtwert von 1,8 Millionen Dollar für Informationen ausgelobt, die zur Festnahme von Boko-Haram-Mitgliedern führen.

Ende Oktober waren bei einem Anschlag auf eine katholische Kirche in der Stadt Kaduna mehrere Menschen getötet und etwa hundert verletzt worden. Der Bundesstaat Kaduna liegt im Zentrum Nigerias, etwa auf der Grenze zwischen dem vorwiegend christlichen Süden und dem überwiegend muslimischen Norden. In der Region hatte es im Juni an drei Wochenenden in Folge Anschläge auf Kirchen gegeben. Dabei und bei den folgenden Unruhen waren mindestens 50 Personen gestorben.

In Nigeria mit 160 Millionen Einwohnern gibt es ähnlich viele Christen wie Muslime.

ulz/Reuters/AP
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