Nordkoreas Atomprogramm China spricht von "kritischer Phase"

Einstimmig hat der Uno-Sicherheitsrat neue Nordkorea-Sanktionen beschlossen. China und Russland trugen sie mit - und setzen in der Atomkrise auf Gespräche mit der kommunistischen Diktatur.
Raketenstart in Nordkorea, Ende Juli

Raketenstart in Nordkorea, Ende Juli

Foto: KCNA KCNA/ REUTERS

Der Atomkonflikt mit Nordkorea spitzt sich weiter zu: Nach neuen, schärferen Sanktionen gegen Nordkorea sagte Chinas Außenminister Wang Yi nun, die Bemühungen, Nordkorea an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern, befänden sich in einer "kritischen Phase". Das Ziel sei, Nordkorea "effektiv, oder noch effektiver, an der Entwicklung nordkoreanischer Atomraketen zu hindern".

China und Russland betonten allerdings, die Sanktionen seien kein Selbstzweck. "Das Ziel ist, die nordkoreanische Halbinsel an den Verhandlungstisch zurückzuholen", sagte Außenminister Wang. Auch der russische Uno-Botschafter Wassili Nebensia erklärte, die Sanktionen seien ein Instrument, um das Land zu einer Wiederaufnahme der Gespräche zu bewegen.

China und Russland hatten die von den USA eingebrachte Resolution im Uno-Sicherheitsrat mitgetragen. Sie war einstimmig angenommen worden. Die neuen Strafmaßnahmen beschränken Nordkoreas Exporte unter anderem von Kohle, Eisen und Blei und betreffen ein Drittel der Ausfuhren der kommunistischen Diktatur.

US-Präsident Donald Trump lobte die Regierungen in Peking und Moskau ausdrücklich für ihre Unterstützung im Sicherheitsrat, erklärte das Weiße Haus. Zuvor hatte Trump das einstimmige Votum bereits via Twitter kommentiert. Nordkorea müsse sich auf "sehr große finanzielle Auswirkungen" gefasst machen. Es handle sich um das bisher größte Einzelpaket an Strafmaßnahmen, das je gegen Nordkorea verhängt worden sei.

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Nordkorea hatte im Juli zwei Langstreckenraketen getestet und damit gegen bestehende Uno-Resolutionen verstoßen. Die Raketen hätten nach Einschätzung von Experten das Potential gehabt, die USA zu erreichen.

Sie wurden beinahe senkrecht abgefeuert und stürzten etwa 1000 Kilometer vor der nordkoreanischen Küste entfernt ins Japanische Meer. Trotz Sanktionen und Verboten hatte Diktator Kim Jong Un in den vergangenen Jahren Atomsprengsätze entwickeln und wiederholt erfolgreich testen lassen.

cht/AFP/Reuters
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