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Atomstreit mit den USA Nordkorea testet erneut Rakete

Der Atomstreit mit Nordkorea könnte sich weiter zuspitzen. Pjöngjang hat Berichten zufolge erneut eine ballistische Rakete abgefeuert. US-Angaben zufolge soll der Test fehlgeschlagen sein.

Nordkorea hat Berichten zufolge eine weitere Rakete gestartet. Das Geschoss sei aus einer Region nördlich der Hauptstadt Pjöngjang abgefeuert worden, schreibt die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf das Militär. US-Angaben zufolge schlug der Test fehl, die Rakete soll in der Luft explodiert sein.

Die Rakete habe nach dem Start eine Höhe von höchstens 71 Kilometern erreicht, bevor sie in der Luft auseinandergebrochen sei, teilte auch der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte mit. Das US-Pazifikkommando bestätigte den Start der Rakete, "die nordkoreanisches Territorium nicht verlassen" habe. Während Südkorea von einer zunächst nicht identifizierten ballistischen Rakete sprach, gingen US-Militärs nach Berichten amerikanischer Medien von einer Mittelstreckenrakete des Typs KN-17 aus.

Der Start könnte die Spannungen in der Region weiter verschärfen - vor allem mit Blick auf eine mögliche Reaktion der Vereinigten Staaten. US-Außenminister Rex Tillerson hatte zuvor für schärfere Sanktionen gegen das kommunistische Land geworben, das immer wieder mit Raketen- und Atomtests provoziert. US-Präsident Donald Trump hatte in den vergangenen Wochen ein härteres Vorgehen gegen Pjöngjang angekündigt und auch einen Angriff nicht ausgeschlossen.

Trump: "Missachtung der Wünsche Chinas"

Trotz internationaler Kritik treibt Nordkorea sein Atom- und Raketenprogramm voran. Mit den Tests verstößt das Land gegen Resolutionen des Uno-Sicherheitsrats. Seit 2006 hat Nordkorea fünf Atomwaffentests vorgenommen, davon zwei im vergangenen Jahr. Das Land arbeitet an der Entwicklung von Langstreckenraketen, mit denen atomare Sprengköpfe bis in die USA getragen werden könnten.

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Trump, der nach Angaben aus dem Weißen Haus umgehend über die Vorgänge informiert wurde, sah in dem Verhalten der nordkoreanischen Führung eine "Missachtung der Wünsche Chinas". Das twitterte Trump in der Nacht zum Samstag - dem Tag, an dem er 100 Tage im Amt ist.

"Nordkorea hat die Wünsche Chinas und seines angesehenen Präsidenten missachtet, als es - obwohl erfolglos - heute eine neue Rakete startete. Schlecht!", twitterte der US-Präsident. Die USA erwarten von China, dass es seinen Einfluss auf die Regierung in Pjöngjang einsetzt, um Nordkorea von weiteren Raketen- und Atomtests abzubringen.

asc/AFP/Reuters/AP/dpa
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