Satellitenbilder IAEA bestätigt Hinweise auf Plutoniumproduktion in Nordkorea
Die atomare Aufrüstung ist ein zentrales Ziel des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Un. Auf dem Parteitag der Kommunistischen Partei im Mai ließ er einen vermeintlichen Atomtest als großen Erfolg feiern. Nun deuten offenbar Satellitenbilder darauf hin, dass das Land wieder Plutonium produziert. Das gab die Internationale Atomenergieorganisation (IAEA) bekannt.
Damit teilt die IAEA die Sorge von US-Wissenschaftlern über die aktuelle nukleare Bedrohung durch das kommunistische Land. "Es gibt Hinweise, dass die Aufbereitungsanlage in Yongbyon wieder in Betrieb genommen wurde", sagte ein Sprecher der IAEA. Der Forschungskomplex Yongbyon gilt als wichtigste Nuklearanlage Nordkoreas.
Die Uno-Behörde darf die nordkoreanischen Atomkraftwerke selbst nicht inspizieren. Bisher hatte die IAEA nur von Aktivitäten in einem Atomreaktor und einer Anlage zur Urananreicherung in Yongbyon gesprochen. Gestützt waren diese Erkenntnisse durch Satellitenaufnahmen. Nordkorea hatte nach eigenen Angaben zuletzt im Januar einen Atomtest durchgeführt - den vierten seit 2006.
Mit der Abspaltung von Plutonium kann Material für Atombomben gewonnen werden. Laut IAEA-Chef Yukiya Amano hat die Behörde "Bewegung von Fahrzeugen, Dampf, das Ablassen von Warmwasser oder den Transport von Material" wahrgenommen. Dies seien Hinweise für die Aktivität in der Anlage. Weitere Details nannte er nicht.
Im Februar hatte US-Geheimdienstkoordinator James Clapper bereits die mutmaßliche Wiederinbetriebnahme des Reaktors Yongbyon angeprangert. Nordkorea versuche, dort Plutonium für eine Atomrakete zu gewinnen, mit denen die USA bedroht werden könnten, warnte Clapper.