Nordkorea Kim Jong Un rechtfertigt Hinrichtung seines Onkels

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat seine Neujahrsrede genutzt, um die Hinrichtung seines Onkels zu begründen. Er sprach von "Schmutz", von dem die Partei gereinigt worden sei. Für den Kriegsfall auf der koreanischen Halbinsel drohte er mit einer "massiven nuklearen Katastrophe".
Nordkorea: Kim Jong Un rechtfertigt Hinrichtung seines Onkels

Nordkorea: Kim Jong Un rechtfertigt Hinrichtung seines Onkels

Foto: REUTERS/ Kyodo

Seoul - Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat sich erstmals zur Hinrichtung seines Onkels Chang Song Taek geäußert. Er sprach in seiner Neujahrsansprache von einem "entschlossenen Vorgehen" der Partei, die von "Schmutz" gereinigt worden sei. Kim nannte Chang nicht beim Namen.

"Die rechtzeitige, richtige Entscheidung unserer Partei, die Gegen-Partei, anti-revolutionäre Elemente zu beseitigen, hat sehr geholfen, die Solidarität innerhalb der Partei zu festigen", sagte Kim. Die Säuberung habe die Einheit des Landes hundertfach gestärkt.

Chang war Anfang Dezember kurz nach einem Prozess vor einem militärischen Sondertribunal hingerichtet worden. Das Militärgericht verurteilte ihn wegen Umsturzplänen zum Tode, wie die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA meldete. Zuvor waren bereits zwei seiner wichtigsten Vertrauten zum Tod verurteilt worden.

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Laut Ermittlungen von Experten aus Südkorea und den USA steht hinter den Exekutionen ein Konflikt um Kohle, Krabben und Muscheln, drei der wichtigsten Exportgüter des Landes.

Kim sprach in seiner vom Staatsfernsehen übertragenen Rede auch über die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel. Für den Kriegsfall drohte er mit einer "massiven nuklearen Katastrophe". "Wir sind mit einer gefährlichen Situation konfrontiert, in der ein kleiner, zufälliger militärischer Konflikt zu einem umfassenden Krieg führen kann", so Kim. Auch die USA seien im Kriegsfall nicht sicher. Die Würde und das Wohlergehen des Volkes hingen "von Kanonenrohren" ab.

Der Machthaber sprach sich auch für bessere Beziehungen zu Südkorea aus, ohne jedoch konkreter zu werden.

bim/Reuters/AFP
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