Keine Atom-Verhandlungen
USA wollen mit Nordkorea nur über US-Gefangene reden
Verhandeln oder nicht - welche Linie verfolgen die USA im Atomkonflikt mit Nordkorea? In deutlicher Abgrenzung von seinem Außenminister lässt Präsident Donald Trump nun eine Klarstellung verkünden.
Keine Gespräche mit Pjöngjang, jedenfalls nicht über das Atomwaffenprogramm des Landes: Diese Linie im Umgang der USA mit Nordkorea hat das Weiße Haus nun bestätigt.
"Wir haben ja bereits sehr klar gestellt, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt für Gespräche ist", sagte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, und nahm damit Bezug auf Tweets von Donald Trump. Sondierungen mit Nordkorea werde es nur beim Thema Gefangene geben - mehrere US-Bürger sitzen in dem Land in Haft. "Das sind die einzigen Gespräche, die stattgefunden haben oder werden", so Sanders.
Hintergrund dieser Bemerkungen sind die Meinungsunterschiede zwischen US-Präsident Trump und seinem Außenminister Rex Tillerson, die am Wochenende offen zutage getreten waren.
Tillerson hatte am Samstag erstmals publik gemacht, dass über direkte Kanäle ausgelotet werde, ob die nordkoreanische Führung zu Gesprächen über ihr Programm bereit sei. Wie Tillersons Sprecherin später ergänzend mitteilte, hat Pjöngjang aber kein Interesse gezeigt.
Am Sonntag bekräftigte Trump via Twitter, dass er Gespräche mit Nordkorea über dessen Atom- und Raketenprogramm für sinnlos hält. Bereits zuvor hatte er die offensichtliche Bereitschaft seines Außenministers kritisiert, den Dialog mit Pjöngjang zu suchen: Das sei Zeitverschwendung, schrieb Trump: "Nett sein zu Rocket Man hat 25 Jahre lang nicht funktioniert, warum sollte es jetzt funktionieren? Clinton ist gescheitert, Bush ist gescheitert und Obama ist gescheitert. Ich werde nicht scheitern."
In den vergangenen Wochen hatte sich die Kriegsrhetorik zwischen Trump und dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong Un immer stärker zugespitzt. Auslöser waren die fortgesetzte Serie nordkoreanischer Raketentests und ein jüngster Atomtest. Zuletzt hatte Trump in einer UN-Rede eine totale Vernichtung Nordkoreas im Fall einer Bedrohung der USA oder derer Verbündeter angekündigt.