Kim Jong Un und seine neue Social-Media-Strategie: Icon: Spiegel Plus Leben in Nordkorea? Ein einziger Spaß

Videoblogger des Regimes inszenieren den Alltag in Pjöngjang. Hunger und Menschenrechtsverletzungen kommen selbstverständlich nicht vor.

Diktator Kim Jong Un mit Untergebenen in einem Freizeitpark (Propagandafoto der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA)

Foto: KCNA/ REUTERS

»Ich möchte euch etwas Cooles zeigen«, sagt die nordkoreanische Videobloggerin Un A, bevor sie ihre Zuschauer mitnimmt in die U-Bahn der Hauptstadt Pjöngjang. Seit vergangenem Jahr sei hier alles renoviert worden, und »jetzt sieht es wirklich wunderbar aus«. Un A trägt eine Bob-Frisur und ist perfekt gekleidet, wie immer in ihren Videos, in denen sie das angeblich »Echte« in Nordkorea zeigt.

Un A ist eines der neuen Gesichter nordkoreanischer Propaganda, die bislang eher für Massenaufmärsche, Raketen und die bebende Stimme der Ansagerin Ri Chun Hee bekannt war. Oder aber für die zahlreichen Betriebsbesichtigungen des jeweiligen Herrschers aus der Kim-Dynastie.

Screenshot der Sendung von Videobloggerin Un A: Schnell geschnitten, hochwertig produziert

Foto: Echo of Truth / youtube

Unter Kim Jong Un poliert Nordkorea nun offenbar seine PR-Maschine. Über soziale Medien wie YouTube und Twitter versucht das Regime, den Blick von außen auf das Reich der Kim-Familie zu steuern. Schon vorher gab es offiziöse Kanäle, nun aber treten einzelne Reporter auf, im Stil ostasiatischer oder westlicher Videoblogger.  

In dem YouTube-Kanal »Echo of Truth« mit 44.600 Abonnenten führen neben der Englisch sprechenden Un A auch Reporterinnen auf Koreanisch und Russisch durch »ihr« Pjöngjang. Die Videos sind schnell geschnitten, wirken hochwertig produziert.

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