Entwicklungshilfe Nordkorea wirft Landeschefin der Welthungerhilfe raus

Die Chefin des Welthungerhilfe-Büros in Nordkorea hat das Land verlassen müssen - warum ist unklar. Die deutsche Organisation sieht keine Gründe im Verhalten der Mitarbeiterin.

Im abgeschotteten Nordkorea arbeiten nur wenige internationale Hilfsorganisationen - unter ihnen die deutsche Welthungerhilfe. Nach Angaben der Organisation hat das Regime in Pjöngjang die Leiterin des Landesbüros Nordkorea des Landes verwiesen. Regina Feindt ist laut einer Sprecherin bereits am 26. Februar ausgereist. "Wir haben keine Hinweise auf Gründe im Verhalten von Frau Feindt, die eine Ausweisung rechtfertigen würden", sagte eine Sprecherin der Welthungerhilfe SPIEGEL ONLINE.

Zu möglichen Gründen, die Pjöngjang für die Ausweisung nannte, will die Welthungerhilfe nichts sagen. Man führe derzeit Gespräche mit der nordkoreanischen Regierung. Auch ein anderer Mitarbeiter habe das Land im März verlassen, den Angaben zufolge aber freiwillig.

Die Hilfsorganisation ist nach eigenen Angaben noch immer aktiv in Nordkorea, es seien noch Mitarbeiter vor Ort, Projekte zum Beispiel zur Wasserversorgung liefen weiter, hieß es.

Bei einer Hungerkatastrophe in den Neunzigerjahren starben Hunderttausende Nordkoreaner. Immer noch ist die Ernährungssituation in dem kommunistischen Land angespannt, die Bevölkerung ist auf ausländische Hilfslieferungen angewiesen.

Die Welthungerhilfe ist eine der größten deutschen Nichtregierungshilfsorganisationen, sie ist seit 1997 in Nordkorea und hat dort Projekte für mehr als 60 Millionen Euro umgesetzt.

anr/Reuters
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