Washington - Ein offizielles Statement sollte die Äußerung wahrlich nicht sein, und doch steckt US-Bürgerrechtler Jesse Jackson nun mächtig in der Klemme. Er hatte am Wochenende dem Fernsehsender Fox News ein Interview gegeben und sich danach mit einem anderen Gast der Sendung unterhalten.
Der designierte Präsidentschaftsbewerber der Demokraten, Barack Obama, rede von oben herab über Schwarze, sagte Jackson. Dann fiel der Satz: "Am liebsten würde ich ihm die Eier abschneiden." Er bemerkte offenbar nicht, dass Mikrofon und Kamera noch angeschaltet waren. Fox strahlte die Bemerkung am vergangenen Mittwoch Abend in der Sendung "The O'Reilly Factor" aus.
Dem Sender CNN sagte Jackson am Mittwoch, er bedauere seine Aussage und habe sich bei Obama entschuldigt. "Ich unterstütze den Wahlkampf von Senator Obama weiterhin aufs Tiefste und unmissverständlich." Obamas Sprecher entgegnete, dieser habe die Entschuldigung angenommen.
Der schwarze Prediger Jackson gehörte zum Stab des Friedensnobelpreisträgers Martin Luther King Jr. und ist heute einer der prominentesten amerikanischen Bürgerrechtler. Er scheiterte 1984 bei dem Versuch, Präsidentschaftskandidat der Demokraten zu werden. Obama hat sich als erster Schwarzer die Nominierung für die Kandidatur gesichert.