Flüchtlingstragödie in Österreich Polizei birgt mehr als 70 Leichen aus Schlepper-Lastwagen

Ermittler untersuchen den Laster mit den toten Flüchtlingen: Mehr als 70 Menschen starben
Foto: Roland Schlager/ dpaDie österreichische Polizei fahndet mit einem Großaufgebot nach den Schleppern, die für die toten Flüchtlinge in einem Lastwagen auf der Ostautobahn (A4) im Burgenland verantwortlich sind. Nach Angaben des Innenministeriums starben mindestens 70 Menschen in dem Transporter - mehr als ursprünglich befürchtet. Die Leichen wurden nach Angaben des Sprechers Alexander Marakovits in der Nacht geborgen.
Am Donnerstagabend war von bis zu 50 Toten die Rede gewesen. Der Lastwagen mit den toten Flüchtlingen war nach Nickelsdorf abtransportiert worden, dort in der Veterinärgrenzdienststelle gibt es auch eine Kühlmöglichkeit.
Nach der Bergung sollten die Toten nach Wien in die Gerichtsmedizin überstellt werden. Die Polizei wollte sich noch nicht dazu äußern, ob die Flüchtlinge möglicherweise erstickt seien - wie es österreichische Medien zuvor vermutet hatten. Unklar ist auch noch, woher die Flüchtlinge stammten und wann sie gestorben sind.

Tote Flüchtlinge: Grausiger Fund auf dem Standstreifen
Wie die "Kronen Zeitung" berichtet , vermutet die Polizei die Hintermänner der Schlepper in Rumänien. Das Überführungskennzeichen des ungarischen Zolls soll in der Stadt Kecskemét von einem Rumänen beantragt worden sein. Die Behörden gingen zuletzt davon aus, dass sich die Schlepper nicht mehr in Österreich aufhalten.
Nach ersten Erkenntnissen der Behörden war der in Ungarn zugelassene Kühl-Lastwagen am Mittwochvormittag in der Nähe von Budapest gestartet und hatte die Nacht im Grenzbereich zu Österreich verbracht. Wann genau der Lkw knapp 50 Kilometer südöstlich von Wien abgestellt wurde, sei noch nicht klar, so die österreichische Polizei. Beamte der Autobahnpolizei hatten bemerkt, dass aus dem Fahrzeug Verwesungsflüssigkeit drang und den Transporter daraufhin geöffnet.
Um 11 Uhr will die Polizei eine Pressekonferenz geben.
Im Video: Ermittlungen in Österreich