Österreich hat einen neuen Kanzler - und Europa seinen jüngsten Regierungschef: Sebastian Kurz, 31 Jahre alt. Präsident Van der Bellen sprach bei der Vereidigung eine Mahnung in Richtung FPÖ aus.
Zwei Monate nach der Wahl ist Sebastian Kurz der neue Regierungschef in Österreich. Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat den bisherigen Außenminister in Wien als Bundeskanzler vereidigt. Kurz ist damit jüngster Regierungschef in Europa.
Er steht einem Kabinett vor, das acht Minister und Ministerinnen aus den Reihen der konservativen ÖVP und sechs Ressortverantwortliche aus den Reihen der rechten FPÖ hat. Vizekanzler ist FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.
Van der Bellen mahnte in einer mehrminütigen Rede die Koalition zu einer verantwortungsvollen Politik gerade auch gegenüber Minderheiten. "Am Umgang mit den Schwächsten zeigt sich, was unsere Werte wirklich wert sind." (Hier können Sie die Koalitionspläne nachlesen.)
Die Vereidigung war begleitet von Demonstrationen. Rund 6000 Menschen hatten sich nach Polizeiangaben auf dem Heldenplatz vor der Hofburg - dem Amtssitz des Bundespräsidenten - versammelt. Die Demonstranten aus der linken Szene skandierten Parolen wie "Nazis raus" und "Wir wollen keine Nazi-Schweine".
Es ist das zweite Mal in der Geschichte Österreichs, dass ÖVP und FPÖ ein Regierungsbündnis eingehen.