
Leben in Old Fangak: Warten auf Frieden
Südsudans Binnenflüchtlinge Sicherheit im Sumpf
Eigentlich ist der Bürgerkrieg im Südsudan zu Ende. Im August 2018 wurde ein Friedensabkommen unterzeichnet. Nach viereinhalb Jahren Krieg, der fast 400.000 Menschen das Leben kostete.
Die Gewalt ist aber trotz des Friedenvertrags nicht zu Ende. Einem Uno-Bericht zufolge wurden auch danach noch im Süden des Landes mehr als hundert Zivilisten getötet. Regierungssoldaten sollen zudem Hunderte Frauen und Mädchen vergewaltigt haben.
Das Land kommt nicht zur Ruhe. Laut der Uno-Flüchtlingshilfe mussten während des Krieges 4,5 Millionen Menschen fliehen, 2,5 Millionen blieben als Binnenflüchtlinge im Land.
Ein Rückzugsort für viele von ihnen ist Old Fangak. Bei Kriegsausbruch im Dezember 2013 war es ein kleines Dorf mit etwa 5000 Einwohnern, bis 2018 hat sich die Einwohnerzahl geschätzt verzehnfacht.
Old Fangak liegt abgeschieden im Sudd, einem der größten Sumpfgebiete der Welt, das vom Nil gespeist wird. Es kann nur mit dem Boot oder per Flugzeug erreicht werden. Das stellt ein Hindernis für bewaffnete Truppen dar und macht es zu einem sicheren Rückzugort für viele Vertriebene.
Der Fotojournalist Patrick Meinhardt hat Old Fangak besucht und das Leben der Menschen dort dokumentiert. Das Leben ist nicht einfach an dem Ort, Nahrungsmittel sind knapp. Viele der Binnenflüchtlinge würden gerne in ihre Heimat zurückkehren, trauen dem erklärten Frieden aber noch nicht, sagt Meinhardt.

Leben in Old Fangak: Warten auf Frieden
Dieser Beitrag gehört zum Projekt Globale Gesellschaft
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