Anschlag in Ottawa Polizei geht von Einzeltäter aus

Polizeieinsatz nach der Schießerei in Ottawa: Es gab wohl nur einen Täter
Foto: Chris Roussakis/ dpaOttawa - Die kanadische Polizei geht nach der Schießerei im kanadischen Parlament von einem Einzeltäter aus. Weitere Menschen seien nicht an der Schießerei im Zentrum der Hauptstadt Ottawa beteiligt gewesen, sagte der Polizist Marc Soucy der Nachrichtenagentur AP. Der örtliche Polizeichef Charles Bordeleau sagte der Canadian Broadcasting, es bestehe "keine Bedrohung mehr für die öffentliche Sicherheit".
Der Einzeltäter hatte am Mittwoch einen Soldaten erschossen und war dann ins Parlamentsgebäude gestürmt. Dort hatte ihn ein Sicherheitsmann erschossen. Die Behörden hielten sich mit Angaben zum Ablauf der Tat und den Hintergründen zunächst zurück.
Der Hintergrund des Anschlags ist offenbar weiter unklar. Kanadischen und US-Medien zufolge soll es sich bei dem mutmaßlichen Attentäter um den 1982 in Kanada geborenen Michael Z.-B. handeln. Die Geheimdienste sollen ihn als "hochgefährlich" eingestuft und erst kürzlich seinen Pass eingezogen haben. Wegen Raub und Waffenbesitz soll er zudem 2003 zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden sein. Unklar ist derzeit auch, ob es eine Verbindung zum Attentat eines Radikalislamisten gibt, der am Montag in einem Vorort der kanadischen Metropole Montreal einen Soldaten getötet hatte.
Laut einem Zeitungsbericht soll Michael Z.-B. geistig verwirrt gewesen sein. Er habe sich vom Islam angezogen gefühlt, heißt es. "Ich denke, er war geisteskrank", zitierte die kanadische Zeitung "The Globe and Mail" einen Bekannten des Täters. Der 32-Jährige habe schon vor drei Jahren eine Moschee besucht. Er sei nicht extremistisch gewesen, habe aber oft davon gesprochen, vom Teufel verfolgt zu werden.

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