

Dutzende Menschen sind bei einer Explosion in der pakistanischen Stadt Lahore getötet worden. Das melden die Nachrichtenagenturen AP, Reuters und dpa übereinstimmend. Die Angaben über die Todesopfer schwanken. Zunächst war in Berichten von mindestens 38 Toten die Rede. Später gab ein Behördenvertreter an, die Zahl der Opfer sei auf 56 gestiegen. Inzwischen ist von mehr als 60 Toten die Rede. Die meisten Opfer sind demnach Frauen und Kinder.
Laut dem Gesundheitsbeauftragten der Punjab-Region, Salman Rafique, gab es mehr als 280 Verletzte, von denen viele in Krankenhäusern behandelt werden. Medien hatten zuvor von mindestens hundert Verwundeten berichtet.
Laut dem Behördenvertreter wurde die Armee um Hilfe gebeten. Am Explosionsort seien Soldaten eingetroffen, um die Sicherheits- und Rettungskräfte zu unterstützen.
Die Ursache der Explosion war zunächst noch unklar. Die Polizei geht von einem Selbstmordanschlag aus. Das sagte Polizeichef Haider Ashraf. Die Untersuchungen dauern noch an. Die radialislamische Terrororganisation Taliban teilte mit, sie sei für die Explosion verantwortlich.
Das Attentat hat in der Nähe eines Spielplatzes stattgefunden. Ein Anwohner sagte, an dem Explosionsort hätten sich viele Christen versammelt, um das Osterfest zu feiern.
Der Hamburger Fotograf Hartmut Schwarzbach berichtet immer wieder aus Südostasien. 2013 besuchte er die katholische Gemeinde von Lahore. Als Reaktion auf den Anschlag teilte er diesen Eintrag auf Facebook:
"Was für Menschen greifen kleine Kinder an?"
Laut der Nachrichtenagentur Reuters berichten Augenzeugen, sie hätten einzelne Körperteile auf dem Parkplatz gesehen, als sich der Rauch gelegt habe. "Bei der Explosion waren die Flammen so hoch, dass sie die Bäume überragten", sagte ein 30-jähriger Spaziergänger. "Ich sah Leichen durch die Luft fliegen."
Dutzende Frauen und Kinder wurden in Taxen oder Rikschas in Hospitäler gebracht. "Wir wollten einfach einen schönen Abend verbringen und das Wetter genießen", sagte eine Mutter im "Services Hospital". Ihre zweijährige Tochter wurde bei der Explosion verletzt. "Möge Gott die Angreifer mit seiner Wut überschütten. Was für Menschen greifen kleine Kinder in einem Park an?"
Im "Gulshan-e-Iqbal"-Park seien Kugeln gefunden worden, erklärte Polizeichef Haider Ashraf. Es habe keine spezielle Terrorwarnung gegeben, sagte er. Die Anzahl der Toten könne noch steigen, da sich viele der Verletzten in kritischem Zustand befänden.
Opferzahl könnte noch steigen
Auch ein Vertreter des Jinnah-Krankenhauses sagte, mehr als 40 Leichen seien in das Krankenhaus gebracht worden. Viele Verletzte befänden sich in einem ernsten Zustand. Er rechne damit, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigen werde.
Lahore in der Provinz Punjab ist mit gut sieben Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Pakistans. Sie liegt nur wenige Kilometer von der Grenze zu Indien entfernt.
Hunderte Bewohner der Stadt fuhren zu den Krankenhäusern, um Blut zu spenden.
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In einem öffentlichen Park in der pakistanischen Stadt Lahore hat sich ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt.
Mindestens 25 Kinder sollen unter den Opfern sein.
Viele christliche Familien feierten in dem Park das Osterfest.
Der Täter brachte nach offiziellen Angaben etwa 20 Kilogramm Sprengstoff zur Detonation. Seine Sprengstoffweste sowie ein Rucksack hätten auch Schrauben enthalten.
Für viele Opfer kam jede Hilfe zu spät: Mindestens 70 Menschen starben.
Die Zahl der Opfer könne noch steigen, da sich viele der Verletzten in einem kritischen Zustand befänden, sagte Polizeichef Haider Ashraf.
Der Park war an einem der ersten warmen Abende des Jahres besonders gut besucht.
Zu dem Anschlag bekannte sich eine Splittergruppe der radikalislamischen Taliban, Jamaat ul-Ahrar.
Pakistans Streitkräfte, hier bei einer Militärparade in Islamabad am 23. März, wollen auch nach diesem Anschlag hart gegen Extremisten vorgehen. Terrorakte konnten sie damit allerdings bisher nicht stoppen.
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