Fragestunde Putin bestreitet Verwicklung in Panama-Affäre

Putin während der Fragestunde
Foto: MIKHAIL KLIMENTYEV/ AFPDie Show wurde stundenlang live im russischen Staatsfernsehen übertragen: Wladimir Putin stellte sich am Donnerstag den Fragen von russischen Bürgern. Es ging um alle möglichen Themen - von der Außenpolitik bis zu seinem Verhältnis zu seiner Ex-Frau Ludmila.
Der Kreml-Chef nutzte den Auftritt, um Vorwürfe im Zusammenhang mit den Panama Papers zurückzuweisen. Die Enthüllungen seien eine Provokation. "Wir wissen, dass Mitarbeiter der amerikanischen Institutionen damit zu tun haben", sagte Putin bei der Fragestunde in Moskau.
Nach einjähriger gemeinsamer Recherche hatten Dutzende internationale Medien über gut 200.000 Briefkastenfirmen in Steueroasen berichtet, in denen Politiker, Prominente und Sportler ihr Vermögen geparkt haben sollen. Viele der Offshorefirmen wurden über die Kanzlei Mossack Fonseca in Panama gegründet.
In den Dokumenten tauchen die Namen mehrerer reicher Putin-Freunde auf, darunter auch der Cellist Sergej Roldugin. Über das Netzwerk der Putin-Freunde sollen zwei Milliarden Dollar geflossen sein. Laut "Guardian" untermauern die Papiere den Verdacht, dass Putin über seine Freunde Zugriff auf riesige Vermögen hat. Putins Name fällt in den Papieren jedoch nicht.
"Irgendwer von meinen Freunden macht irgendwelche Geschäfte", kommentierte Putin die Panama Papers. Es tauche die Frage auf, ob Geld aus Offshorefirmen irgendwelchen Beamten oder gar dem Präsidenten gehört. Aber in den Berichten werde niemand konkret beschuldigt. Die Details seien aus der Luft gegriffen, sagte Putin. "Sie führen einfach in die Irre." Sein Freund Roldugin gebe sein Geld lediglich für kostbare Musikinstrumente aus.