Papst-Beisetzung Castro wirft Bush Heuchelei vor

Kubas Präsident Fidel Castro hat die Teilnahme von US-Präsident George W. Bush bei den Trauerfeiern für Papst Johannes Paul II. scharf kritisiert. Dies zeuge von Heuchelei, der Papst sei gegen den Irakkrieg und gegen Raubtier-Kapitalismus gewesen.

Havanna - In einer Fernsehansprache pries Fidel Castro gestern Abend das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche als scharfen Kritiker des Raubtier-Kapitalismus. Es sei wahr, dass Johannes Paul II. gegen den Kommunismus gewesen sei, aber in den letzten Jahren sei er ein Kritiker des Kapitalismus und vor allem des US-Imperialismus geworden, sagte Castro. 1998 hatte der Papst Kuba besucht.

"Jetzt weinen sie am Leichnam von Johannes Paul II., der gegen Krieg war, der gegen das imperialistische System war und der so oft das Konsumdenken und diesen brutalen Krieg im Irak verurteilt hat", sagte Castro zum Besuch des amerikanischen Präsidenten George W. Bushs im Rom und fragte: "Wie weit soll diese Heuchelei noch gehen?"

Castros Regierung hatte viele mit der Ankündigung überrascht, wegen des Todes von Johannes Paul II. drei Tage Staatstrauer zu verkünden. Parlamentspräsident Ricardo Alarcon leitet die kubanische Delegation zu den Trauerfeierlichkeiten in Rom.

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