Fahndungserfolg Mutmaßlicher Paris-Attentäter Abrini gefasst

Fahndungserfolg: Mutmaßlicher Paris-Attentäter Abrini gefasst
Foto: Belgian Federal Police/ dpaDer mutmaßlich an den Pariser Attentaten vom 13. November beteiligte Belgier Mohamed Abrini ist gefasst. Das meldet die belgische Polizei. Auch die französische Polizei bestätigte Abrinis Verhaftung in Belgien.
Abrini soll am 11. November um 19 Uhr an einer Tankstelle in Ressons nördlich von Paris von einer Überwachungskamera gefilmt worden sein, hatten die belgischen Justizbehörden bei der Eröffnung der Fahndung mitgeteilt.

Mohamed Abrini und Salah Abdeslam am 11. November in einer Tankstelle
Foto: AFPEr war gemeinsam mit dem inhaftierten Terrorverdächtigen Salah Abdeslam unterwegs. Abrini habe am Steuer des Wagens gesessen, den die Attentäter bei ihren Anschlägen zwei Tage später in Paris nutzten.
Die belgische Generalstaatsanwaltschaft meldete am Freitag, es habe "mehrere Festnahmen" im Zusammenhang mit den Anschlägen auf den Flughafen und eine U-Bahn-Station in Brüssel gegeben, nannte aber keine weiteren Details. Für 21.30 Uhr kündigte sie eine Pressekonferenz an.
Wie der öffentlich-rechtliche Sender RTBF berichtet, soll außerdem der Islamist Osama K. festgenommen worden sein. K. war dem Bericht zufolge 2015 unter falschem Namen aus Syrien zurückgekehrt. Er soll am Anschlagstag bis kurz vor der Explosion mit dem U-Bahn-Attentäter Khalid El Bakraoui unterwegs gewesen sein. Außerdem soll K. die Taschen gekauft haben, in denen die Sprengsätze versteckt waren, berichtet RTBF.
Spekulationen über den "Mann mit Hut"
Belgische Medien spekulieren darüber, ob es sich bei Abrini auch um den mutmaßlichen dritten Flughafenattentäter von Brüssel handelt, der als "Mann mit Hut" bekannt geworden ist.
Am Donnerstag hatte die belgische Polizei ein Video des Flüchtigen veröffentlicht. Es zeichnete den Weg des Mannes mit Aufnahmen von Überwachungskameras nach. Der Hutträger soll vom Flughafen Zaventem bis in die Innenstadt von Brüssel gelaufen sein.
Seine Spur verlor sich dort in der Nähe des U-Bahnhofs Maelbeek, dem zweiten Brüsseler Anschlagsort. Bei den Terrorangriffen der Selbstmordattentäter am 22. März waren in Brüssel 32 Menschen getötet und mehr als 300 verletzt worden.

Mutmaßlicher Attentäter: "Mann mit Hut"
Foto: Olivier Hoslet/ dpaBei den Pariser Terroranschlägen auf eine Konzerthalle, Restaurants, Cafés und in der Nähe des Fußballstadions Stade de France waren am 13. November in der französischen Hauptstadt 130 Menschen getötet worden. Zu den Attacken bekannte sich die Terrormiliz "Islamischer Staat".