Pentagon-Bericht
Vor Amoklauf von Fort Hood gab es Warnungen
Der Amoklauf von Fort Hood hätte möglicherweise verhindert werden können. Bevor der Militärpsychologe auf dem US-Stützpunkt mordend loszog, hat es laut einem offiziellen Bericht mehrere Warnungen gegeben.
Washington - US-Verteidigungsminister Robert Gates stellte am Freitag in Washington eine Untersuchung des Pentagons über den Vorfall auf der texanischen Militärbasis Fort Hood vor. Demnach hatten Kollegen des Amokschützen Nidal Malik Hasan zahlreiche Warnsignale gegeben, bevor es zu dem Desaster kam. Der Bericht werfe die Frage auf, in welchem Maße das Verteidigungsministerium auf ähnliche Vorfälle in der Zukunft vorbereitet sei, sagte Gates.
Hasan hatte Anfang November bei seinem Amoklauf zwölf Soldaten und einen Zivilisten getötet sowie 42 weitere Menschen verletzt. Über Gates vage Äußerungen hinaus berichteten US-Medien am Freitag, dass Hasans Vorgesetzte den Major befördert hätten, obwohl er den fachlichen und körperlichen Vorgaben nicht entsprochen hätte. Darüber hinaus hätten sie es toleriert, dass der Militärpsychologe nicht an sportlichen Aktivitäten teilnahm und häufig verspätet zum Dienst erschien. Mitarbeiter des Pentagons sind demnach der Meinung, dass es nicht zu der Bluttat hätte kommen müssen, wenn die Vorgesetzten entsprechend gehandelt hätten.
Hasan war Anti-Terror-Ermittlern bereits im Jahr 2008 aufgefallen, weil er zahlreiche E-Mails an einen radikalen Prediger geschrieben hatte. Der Empfänger, Anwar al-Awlaki, ein US-Bürger jemenitischer Herkunft, gilt beim FBI seit Jahren als Qaida-Unterstützer - nicht zuletzt, weil er zwei der Attentäter des 11. September kannte. Und es gab weitere Alarmzeichen: Vor Kollegen hatte Hasan einen Vortrag gehalten zum Thema "Warum der Krieg gegen den Terror ein Krieg gegen den Islam ist". Im Frühjahr 2008 beriet die Leitung des Walter-Reed-Militärhospitals dann, ob Hasan womöglich an einer Psychose leide.
Hasan ist offenbar nach seinen Schussverletzungen von der Hüfte abwärts gelähmt. Er werde wahrscheinlich nie wieder laufen können, erklärte sein Anwalt.