Vorwahl der US-Demokraten
Drittplatzierter Buttigieg zweifelt Ergebnis von Nevada an
Nach dem Debakel von Iowa droht den US-Demokraten nun auch Ärger mit der Vorwahl in Nevada: Kandidat Pete Buttigieg moniert angebliche "Unregelmäßigkeiten und eine Reihe ungeklärter Fragen".
Pete Buttigieg: Platz drei oder doch Platz zwei in Nevada?
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ALEX WONG/ AFP
Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber Pete Buttigieg hat Zweifel an den Ergebnissen der Vorwahl in Nevada angemeldet und seine Platzierung infrage gestellt. Buttigiegs Wahlkampfteam habe die Demokratische Partei in Nevada am Sonntag in einem Brief wegen festgestellter "Unregelmäßigkeiten" zur Veröffentlichung bestimmter Abstimmungsdaten und der Berichtigung von angeblichen Fehlern aufgefordert.
Dies berichteten mehrere US-Medien. Aus dem Brief geht den Berichten zufolge hervor, dass Buttigieg nach Auffassung des Wahlkampfteams deswegen den dritten, nicht den zweiten Platz erreicht hat.
Laut dem Sender CNN steht Buttigieg nach Auszählung von mehr als 85 Prozent der Wahlbezirke mit rund 13 Prozent klar an dritter Stelle. Vor ihm liegen demnach der frühere US-Vizepräsident Joe Biden mit rund 21 Prozent und der linke Senator Bernie Sanders als eindeutiger Sieger mit rund 47 Prozent. Die Demokratische Partei hat selbst noch keine Ergebnisse der Vorwahl in Nevada veröffentlicht.
DER SPIEGEL
"Aufgrund von Unregelmäßigkeiten und einer Reihe ungeklärter Fragen, die wir der Demokratischen Partei in Nevada gestellt haben, ist unklar, wie die finalen Ergebnisse aussehen werden", wurde Buttigiegs stellvertretender Wahlkampfmanager Hari Sevugan zitiert.
Dunkle Erinnerungen an das Chaos von Iowa
Das Prozedere bei der dritten Vorwahl in Nevada am Samstag war - wie zuvor bei der ersten Vorwahl in Iowa - kompliziert. Abgestimmt wurde bei Parteiversammlungen, nicht per Wahlzettel. In Iowa hatte eine technische Panne zu Problemen bei der Übermittlung der Ergebnisse geführt und für erhebliche Verzögerungen gesorgt.
Die technischen Schwierigkeiten hatten nicht nur für eine erhebliche Verzögerung bei der Veröffentlichung der Ergebnisse von Iowa gesorgt. Als Folge mussten die Demokraten auch einen noch nicht zu beziffernden Imageschaden hinnehmen. Parteiintern wird bereits intensiv darüber beraten, ob Iowa seinen Status als traditionell erster Vorwahlstaat behalten sollte.
Als Reaktion auf die Ereignisse des Wahlabends trat der Chef der Demokraten in Iowa wenige Tage später zurück. Troy Price erklärte seinen Schritt so: "Es ist eine Tatsache, dass die Demokraten etwas Besseres verdient hätten, als das, was in der Nacht der Vorwahl passierte." Es sei "schlicht inakzeptabel" gewesen, so Price weiter.