Ende des Rebellenkampfes Philippinen schließen Friedenspakt mit Islamisten

Philippinischer Präsident Aquino: "Sehr glücklich" über Friedensvertrag
Foto: JAY DIRECTO/ AFPManila - Auf den Philippinen könnte ein jahrzehntelanger blutiger Kampf zwischen Regierung und Rebellen beendet werden. Die Regierung in Manila hat sich mit der größten Rebellengruppe des Landes auf ein vorläufiges Friedensabkommen verständigt. Das gab Präsident Benigno Aquino III am Sonntag bekannt. Die "Moro Islamische Befreiungsfront" (MILF), die seit vielen Jahren für einen eigenen islamischen Staat in der Mindanao-Region im Süden des Landes kämpft, strebe nicht länger nach Unabhängigkeit.
"Dieses Rahmenabkommen bereitet den Weg für einen endgültigen, dauerhaften Frieden in Mindanao", sagte Aquino. Er sei sehr glücklich über die Einigung. Nach Angaben eines Beraters des Präsidenten sollen die Konfliktparteien den Vertrag in der kommenden Woche unterzeichnen.
Das Abkommen sehe aber die Schaffung halbautonomer muslimischer Regionen in Teilen von Mindanao vor. Die Regierung in Manila werde aber die Kontrolle über Verteidigung und Sicherheit sowie über die Außen- und Geldpolitik behalten.
Das Abkommen wurde nach Angaben des Präsidenten nach zahlreichen Verhandlungsrunden erzielt. Die Bevölkerung muss demnach noch in einer Volksabstimmung zustimmen.
Vertreter der muslimischen Rebellen begrüßten das Abkommen zur Beendigung. "Wir sind sehr zufrieden", sagte der Vize-Chef für politische Angelegenheiten bei der Rebellenorganisation MILF, Ghazali Jaafar, der Nachrichtenagentur AFP per Telefon am Sonntag. "Wir danken dem Präsidenten dafür", fügte er hinzu.
Die Befreiungsfront kämpft seit den 70er Jahren für einen autonomen Süden der Philippinen. Seit 1978 wurden in dem Konflikt rund 150.000 Menschen getötet. Die schätzungsweise 12 000 Mann starke MILF ist die größte Separatistengruppe auf den überwiegend katholischen Philippinen. Auf ihr Konto gehen mehrere Terroranschläge. Initiativen für Friedensgespräche gab es seit 1997.