Präsident segnet Gesetz ab Polen schränkt Zugang zu "Pille danach" ein

Das polnische Abtreibungsrecht ist bereits so restriktiv wie fast nirgendwo sonst in Europa. Nun gibt es auch die "Pille danach" nur noch auf Rezept.
Andrzej Duda (Archiv)

Andrzej Duda (Archiv)

Foto: Olivier Hoslet/ dpa

Die nationalkonservative Regierung in Polen hat den Zugang zu der "Pille danach" eingeschränkt. Präsident Andrzej Duda unterzeichnete nun das im Mai vom Parlament verabschiedete Gesetz, nach dem es Pillen zur Geburtenkontrolle nur noch auf Rezept gibt. Seit 2015 war die "Pille danach" in Polen für über 15-Jährige frei erhältlich.

Die seit November 2015 amtierende Regierung in Warschau hat bereits staatliche Mittel für In-Vitro-Fertilisation und andere Formen der künstlichen Befruchtung gestrichen. Im vergangenen Jahr versuchte sie, Schwangerschaftsabbrüche fast vollständig zu verbieten. Diese sollten künftig nur noch erlaubt sein, wenn das Leben der Schwangeren unmittelbar bedroht ist.

Dagegen gingen an mehreren Tagen landesweit zehntausende schwarzgekleidete Frauen auf die Straße. Das von der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) des ehemaligen Ministerpräsidenten Jaroslaw Kaczynski beherrschte Parlament machte daraufhin einen Rückzieher.

Das polnische Abtreibungsrecht ist so restriktiv wie fast nirgendwo sonst in Europa. Erlaubt ist Abtreibung nur bei Gefahr für das Leben oder die Gesundheit der Schwangeren, Hinweise auf eine schwere unheilbare Erkrankung des Fötus oder bei Vergewaltigung oder Inzest. Polens mächtige katholische Kirche unterstützt ein vollständiges Abtreibungsverbot.

wit/AFP
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