Postenkarussell
Obama wechselt engsten Mitarbeiterkreis aus
Stühlerücken im Weißen Haus: Der engste Mitarbeiterzirkel von Barack Obama soll bald ausgetauscht werden. Berichten zufolge will der US-Präsident mehrere Schlüsselpositionen neu besetzen. Mindestens acht Posten werden frei - darunter auch der seines wichtigsten Mannes für die Öffentlichkeit.
US-Präsident Obama im Oval Office: Neues Team zum neuen Jahr
Foto: NICHOLAS KAMM/ AFP
Washington - "Change" wurde zum Schlagwort in Barack Obamas Wahlkampf - wechselhafte Zeiten stehen nun auch im Weißen Haus an. Der US-Präsident wolle in den kommenden Wochen mindestens acht Posten in seinem Führungszirkel neu besetzen, berichtete die "Washington Post" am Mittwoch.
Unter anderem, das ist mittlerweile klar, zählt Pressesprecher Robert Gibbs zu den Abgängern. Wie das Weiße Haus bestätigte, wird der 39-Jährige im Februar seinen Posten räumen. Gibbs gilt als ein enger Vertrauter des Präsidenten. Zur Begründung seines möglichen Ausscheidens hieß es, er könne Obama etwa als politischer Kommentator von außen von größerem politischen Nutzen sein.
Laut "Washington Post" wolle Gibbs seine eigene Beratungsfirma gründen, zugleich aber auch eine aktive Rolle in Obamas Wahlkampfteam für die Präsidentschaftswahl 2012 spielen. Der "New York Times" sagte Gibbs, der Rücktritt von seinem Posten werde für ihn einiges an Umstellung mit sich bringen. "Ich glaube aber, dass ich mich gut beschäftigen werde."
Auch David Axelrod, Top-Berater Obamas, wird in Kürze das Weiße Haus verlassen. Axelrod werde die Kampagne für die Präsidentenwahl 2012 vorbereiten, heißt es.
Als mögliche Nachfolger für den Posten des Pressesprechers gelten Obamas stellvertretender Pressesprecher Bill Burton und Jay Carney, der Sprecher von Vizepräsident Joe Biden. Bei der Neubesetzung von Schlüsselpositionen im Weißen Haus soll unter anderen Obamas oberster Wahlkampfmanager David Plouffe in den engsten Führungszirkel aufrücken. Er gilt als einer der Architekten des Wahlerfolges im Jahr 2008.
Außerdem muss Obama den Job seines wirtschaftlichen Top-Beraters
neu besetzen. Summers schied aus, weil er wieder an der Harvard-Universität lehren wollte.
Auch die Frage, wer Verteidigungsminister Robert Gates ablöst, steht demnächst an. Gates hatte schon unter Präsident
als Pentagon-Chef gedient - und stets klargemacht, dass er zur Mitte von Obamas Amtszeit ausscheiden wolle.
Frei ist auch die wichtige Stelle des Stabschefs im Weißen Haus. Laut US-Medien gilt der ehemalige Handelsminister William Daley als Top-Kandidat. Der 62-jährige Daley gehörte bereits dem Kabinett von Präsidenten Bill Clinton an. Allerdings wird im Weißen Haus betont, noch seien im Personalkarussell keine Entscheidungen gefallen. Der bisherige Stabschef
war ausgeschieden, um für das Bürgermeisteramt von Chicago zu kandidieren.