Kalifornien Produzent des Mohammed-Videos verhaftet

Kalifornien: Produzent des Mohammed-Videos verhaftet
Foto: HANDOUT / REUTERSNakoula Basseley Nakoula, der mutmaßliche Produzent des Mohammed-Schmähvideos, ist am Donnerstag in Los Angeles festgenommen worden. "Er wurde am Nachmittag gefasst und befindet sich zurzeit in Haft", sagte Thom Mrozek, der Sprecher der Staatsanwaltschaft für den Bezirk Los Angeles.
Nakoula, ein in den USA lebender ägyptischer koptischer Christ, hat sich selbst als Produzent des kruden Videos geoutet, das im Nahen Osten für tödliche Unruhen gesorgt hat. Nach Befragung durch Bundesbewährungsbeamte am 15. September war er untergetaucht, angeblich weil er um sein Leben fürchtete. Nakoula, 55, hatte wegen Bankbetrugs ein Jahr in Haft gesessen und war im Juni 2011 freigekommen. Er könnte gegen Bewährungsauflagen verstoßen haben, indem er das Video ins Internet stellte. Seine Bewährungsauflagen enthielten unter anderen die strikte Anweisung, ohne Einwilligung eines Bewährungshelfers weder das Internet noch Computer zu benutzen.
Einige Jahre zuvor hatte der Mann bereits eine Haftstrafe verbüßt, nachdem er mit großen Mengen Rohstoffen zur Herstellung illegaler Drogen aufgegriffen worden war.
Das Bezirksgericht Los Angeles bestätigte, dass Nakoula hinter verschlossenen Türen zu einer Anhörung vor einem Richter erscheinen solle. Dabei solle es um die Festsetzung einer Kaution gehen. Nach Angaben des Marshals Service, der für die Sicherheit der Gerichte zuständig ist, sollen Außenstehende aber keinen Zugang zu dem Verhandlungssaal haben. Statt dessen wurden wartende Journalisten in ein anderes Gebäude in den Innenstadt von Los Angeles gebeten, um das Prozedere per Videoschaltung zu verfolgen.
Eine der Schauspielerinnen in dem Video hat Nakoula wegen Betrugs verklagt: Sie sei über den wahren Inhalt des Films getäuscht worden. Ein Richter lehnte es ab, auf den Wunsch der Frau teile des Videos bei YouTube zu sperren. Der pakistanische Eisenbahnminister Ghulam Ahmad Bilur hatte 100.000 Dollar Kopfgeld auf Nakoula ausgesetzt.
Der in den USA produzierte Film, der den Propheten Mohammed beleidigt und Muslime verunglimpft, hat seit rund zwei Wochen in der muslimischen Welt zu vielfach gewaltsamen Protesten vor US- und anderen westlichen Einrichtungen geführt. Bei Ausschreitungen in Libyen, Tunesien, dem Sudan und Pakistan wurden insgesamt Dutzende Menschen getötet.