Pjöngjang - Erst gingen das Weiße Haus und der US-Kongress in einem Flammenmeer unter, dann wurde New York durch einen Raketenangriff zerstört. Die Propagandaabteilung des nordkoreanischen Regimes macht es möglich. Ihr neues Werk: ein Film über die heldenhafte Besetzung des Nachbarlandes Südkorea.
In dem vierminütigen Video mit dem Titel "Ein kurzer, dreitägiger Krieg" ist zu sehen, wie Tausende nordkoreanische Soldaten mit dem Fallschirm über Seoul abspringen. Panzer überrollen die Grenze und besetzen ebenfalls die südkoreanische Hauptstadt.
Soldaten als Helden
Ein Sprecher teilt aus dem Off mit, dass bei dem Einmarsch etwa 150.000 US-Bürger als Geisel genommen worden seien. Und weiter: Drei Tage nach Beginn der Invasion breche in Seoul und anderen südkoreanischen Städten völliges Chaos aus. Es gebe weder Nahrungsmittel und Trinkwasser noch funktionierende Kommunikationsleitungen. In dieser Situation greife die nordkoreanische Volksarmee ein. Sie bewirke so in nur drei Tagen eine Wiedervereinigung der beiden koreanischen Staaten, heißt es in dem Kommentar weiter.
Der Film wurde am Freitag auf der Website Uriminzokkiri veröffentlicht. Diese verbreitet die Propaganda von Nordkoreas Staatsmedien.
Die Lage in der Krisenregion ist angespannt. Nordkorea hat wiederholt mit Krieg gedroht, die USA gar vor einem atomaren Erstschlag gewarnt. Das Regime benannte sogar ein konkretes Angriffsziel im Gelben Meer. Machthaber Kim Jong Un wies seine Militärs an, die Insel Baengnyeong bei der kleinsten Provokation in die Luft zu jagen.
Pjöngjang reagierte damit auf die verschärften Sanktionen, welche die Uno verhängt hatte, nachdem Nordkorea nach seinem dritten unterirdischen Atomtest den Nichtangriffspakt mit dem Süden aufkündigte.
Südkorea genehmigte unterdessen erstmals seit Monaten wieder private Hilfe für das Nachbarland. Die auf humanitäre Hilfe spezialisierte Eugene Bell Foundation dürfe Arzneimittel gegen Tuberkulose im Wert von 678 Millionen Won (etwa 469.000 Euro) nach Nordkorea schicken, teilte am Freitag das Vereinigungsministerium in Seoul mit. "Die Zustimmung dient rein humanitären Zwecken und sollte nicht als Botschaft gelesen werden, Nordkoreas Provokationen hinzunehmen", sagte ein Sprecher.
Uno will Menschenrechtsverstöße untersuchen
Die Vereinten Nationen hatten am Donnerstag angekündigt, Menschenrechtsverstöße in Nordkorea zu prüfen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Gefangenenlager, Hinrichtungen, Folterungen und die Beschränkung der Meinungsfreiheit.
Der Uno-Menschenrechtsausschuss in Genf leitete am Donnerstag einstimmig auf Antrag Japans eine förmliche Untersuchung durch eine Kommission ein. Zu den drei Mitgliedern gehört Marzuki Darusman, der derzeit Uno-Berichterstatter über die Lage der Menschenrechte in Nordkorea ist. In seinem jüngsten Bericht hatte er sich speziell mit den Lagern für politische Gefangene befasst, in denen 200.000 Menschen gefangen sein sollen.
Der nordkoreanische Botschafter So Se Pyong erklärte, die Untersuchung diene den Feinden Nordkoreas bei ihrem Versuch, das vom Volk gewählte sozialistische System des Landes zu ändern.
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Panzer überrollen die Grenze nach Südkorea - das Bild stammt aus dem neuesten Propagandavideo des nordkoreanischen Regimes. Veröffentlicht wurde es auf der Website Uriminzokkiri, die Inhalte von Nordkoreas Staatsmedien verbreitet.
Der Titel des vierminütigen nordkoreanischen Films lautet "Ein kurzer, dreitägiger Krieg". Das Video zeigt den Einmarsch nach Südkorea.
Tausende nordkoreanische Soldaten springen in dem Propagandafilm mit dem Fallschirm über Seoul ab und besetzen die Haupstadt des Nachbarlandes.
Ein Sprecher erklärt: Drei Tage nach Beginn der Invasion breche in Seoul und anderen südkoreanischen Städten völliges Chaos aus. Es gebe weder Nahrungsmittel, Trinkwasser noch funktionierende Kommunikationsleitungen.
In dieser Situation greife die nordkoreanische Volksarmee ein. Sie bewirke so in nur drei Tagen eine Wiedervereinigung der beiden koreanischen Staaten, heißt es weiter.
Nordkorea hat wiederholt mit Krieg gedroht, die USA gar vor einem atomaren Erstschlag gewarnt. Das Regime benannte sogar ein konkretes Angriffsziel im Gelben Meer. Machthaber Kim Jong Un, hier mit seinen Miltärs, wies seine Armee an, die Insel Baengnyeong bei der kleinsten Provokation in die Luft zu jagen.
Kim Jong Un reagiert damit auf die verschärften Sanktionen, welche die Uno verhängt hatte, nachdem Nordkorea nach seinem dritten unterirdischen Atomtest den Nichtangriffspakt mit dem Süden aufkündigte.
Soldaten patroullieren an der Grenze zu Südkorea. Das Nachbarland befürchtet, das norkoreanische Regime könnte sich zu militärischen Provokationen hinreißen lassen.
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