Proteste gegen Hollande Streikwelle legt Frankreich lahm
Paris - Jetzt hat François Hollande auch noch die Reiter gegen sich: Seit Tagen ziehen berittene Demonstranten durch französische Städte. Ihr Ziel: Die sogenannte Equitaxe. Die sozialistische Regierung will den Mehrwertsteuersatz auf Pferde von sieben auf 20 Prozent anheben, das schreibt ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs von 2011 vor.
Doch Hollande hat die Rechnung ohne die mehr als zwei Millionen Pferdesportler des Landes gemacht. Ihr Verband fürchtet, dass landesweit 2000 Reiterhöfe schließen müssten, 6000 Arbeitsplätze seien in Gefahr. Und das ist längst nicht alles: "Viele Pferde werden im Schlachthof landen", sagte Shanna Benhamou, Besitzerin eines kleinen Hofs in Nordfrankreich der Zeitung "Metronews".
Die Pferdesteuer wird zum Symbol für die zunehmende Unregierbarkeit eines Landes, das wahrlich größere Probleme hat. Das Wachstum in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone kommt nicht in Gang. Auch in diesem Jahr wird Frankreich die Schuldengrenze von drei Prozent reißen. Und im Elysée-Palast sitzt ein Präsident, dessen Popularität eineinhalb Jahre nach seiner Wahl einen Tiefpunkt erreicht hat.