Bürgerkrieg in der Osttürkei Erdogan droht der PKK mit "Säuberung"

Erdogan (Archiv): Drastische Worte in der Neujahrsansprache
Foto: ADEM ALTAN/ AFPDer Konflikt zwischen der türkischen Regierung und der kurdischen PKK wird auch im kommenden Jahr andauern - und womöglich noch blutiger. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan jedenfalls gab sich in seiner Neujahrsansprache kämpferisch und wählte drastische Worte: So wolle er die PKK "bis zum Ende" bekämpfen lassen. "Unsere Sicherheitskräfte säubern sowohl die Berge, als auch die Städte Meter um Meter von den Terroristen und sie werden mit der Säuberung weitermachen", sagte er.
Im Juli waren nach mehr als zwei Jahren Feuerpause erneut Kämpfe zwischen der PKK und dem türkischen Militär ausgebrochen. Seit rund zwei Wochen gehen Sicherheitskräfte in einer Großoffensive gegen die Organisation im Südosten der Türkei vor. Immer wieder werden Ausgangssperren in mehreren Bezirken verhängt. Die Armee setzt nach Angaben von Augenzeugen Panzer in den Städten ein.
Erdogan sagte, im gesamten Jahr 2015 seien 3100 "Terroristen" und 200 Sicherheitskräfte getötet worden. Er drückte sein Bedauern über Zivilisten aus, die während der Kämpfe ums Leben kamen, nannte jedoch keine Zahl. Nach Angaben von Menschenrechtsgruppen wurden seit Juli mehr als 100 Zivilisten getötet.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) beklagte in einem kürzlich veröffentlichten Bericht die Rücksichtslosigkeit gegenüber den Anwohnern und forderte eine unabhängige Untersuchung zur Todesursache von zivilen Opfern.

Kampf um Kurdistan: Bürgerkrieg im Südosten der Türkei