Großbritannien oder Argentinien Falkländer sollen selbst entscheiden

Kriegsschiff vor den Falkland-Inseln: Ein Referendum soll Klarheit bringen
Foto: HANDOUT/ ReutersFalkland-Inseln - Großbritannien und Argentinien streiten seit Jahrzehnten um die Falkland-Inseln, nun sollen die Bewohner selbst abstimmen, wohin sie gehören möchten. Das Referendum in der ersten Jahreshälfte 2013 solle alle Zweifel ausräumen, erklärte die Regierung der Falkland-Inseln am Dienstag. Da die große Mehrheit der Inselbewohner Briten sind, dürfte klar sein, wie das Referendum ausgeht.
Sowohl Großbritannien als auch Argentinien beanspruchen die dünn besiedelte Inselgruppe im Südatlantik für sich. Für Spannungen zwischen beiden Ländern sorgen zudem die 1998 entdeckten Ölreserven der Falkland-Inseln.
Die Entscheidung über das Referendum sei "mit voller Unterstützung der britischen Regierung" gefallen, erklärte der Vorsitzende des Parlaments der Falkland-Inseln, Gavin Short. Mit dem Volksentscheid sollten "alle Zweifel an unserem Wunsch ausgeräumt werden, ein britisches Überseegebiet mit autonomer Regierung zu bleiben", so Short. Die rund 3000 Falkland-Bewohner hätten "mit Sicherheit" nicht den Wunsch, von Argentinien regiert zu werden.
Der britische Premierminister David Cameron begrüßte die Ankündigung. Die Falkland-Bewohner sollten selbst entscheiden, ob sie zu Großbritannien gehören wollten, sagte Cameron. "Vor 30 Jahren haben sie klar gesagt, dass sie britisch sein wollen. Darum haben tapfere britische Soldaten die Insel von den argentinischen Eindringlingen befreit." Großbritannien werde die Entscheidung der Bewohner respektieren und verteidigen, so Cameron.
Die argentinische Militärjunta hatte am 2. April 1982 einen Angriff auf die Inseln gestartet und so den Konflikt mit Großbritannien ausgelöst, bei dem fast 650 argentinische und rund 250 britische Soldaten starben. Der 74 Tage dauernde Krieg endete für das lateinamerikanische Land mit einer Niederlage.