US-Republikaner Sicherheitsexperten sehen in Trump ein Sicherheitsrisiko

Donald Trump
Foto: ERIC THAYER/ REUTERSSie sind ehemalige Geheimdienstchefs und saßen zum Teil als Top-Sicherheitsberater im Kabinett von George W. Bush - jetzt haben sich 50 der ranghöchsten republikanischen Sicherheitsberater gegen Donald Trump zusammengetan. In einem gemeinsamen Brief erklären sie, dass es dem unliebsamen Präsidentschaftskandidaten an Charakter, Werten und Erfahrung fehle, um das Land zu regieren, berichtet die "New York Times" . Mehr noch: Als Präsident würde er die nationale Sicherheit Amerikas gefährden.
"Mr Trump wäre der verantwortungsloseste Präsident in der amerikanischen Geschichte", warnen die Experten in dem Schreiben. Er habe wiederholt gezeigt, dass er "wenig Verständnis" von nationalen Belangen, komplexen demokratischen Herausforderungen, wichtigen Bündnissen und demokratischen Werten hätte, die für die amerikanische Politik grundlegend seien. Außerdem habe Trump keinen Willen gezeigt, sich weiterzubilden.
"Keiner von uns wird für Trump stimmen", bekräftigen die prominenten Republikaner in dem Brief. Doch auch der demokratischen Präsidentschaftsanwärterin Hillary Clinton trauen sie nicht: "Wir zweifeln an ihr, wie viele andere auch."
Zu den bekanntesten Unterzeichnern gehört Michael V. Hayden. Er war Chef von gleich zwei wichtigen US-Sicherheitsbehörden: Der CIA und der NSA. Auch der Ex-Vizeaußenminister John D. Negroponte und der ehemalige Präsident der Weltbank, Robert B. Zoellick, unterschrieben.
Trumps Reaktion auf den Brief
Der Brief unterstreicht die zunehmende Zerrissenheit innerhalb der republikanischen Partei. Doch ob die prominenten Unterzeichner damit etwas bewirken, ist fraglich. Bisher scheinen jegliche Anti-Trump-Kampagnen von dem Präsidentschaftskandidaten abzuprallen.
Nach Veröffentlichung des Schreibens erklärte Trump, die Unterzeichner seien der Grund dafür, dass die Welt so chaotisch und gefährlich sei. Sie gehörten der "gescheiterten Elite Washingtons" an und müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Außerdem rückte Trump sie in die Nähe von Hillary Clinton - und gemeinsam seien sie am Erstarken der Terrormiliz "Islamischer Staat" verantwortlich. Eine Begründung, wie er auf diesen Zusammenhang kommt, lieferte Trump nicht.
Senatorin Collins: "Warum ich Trump nicht unterstützen kann"
Kritik an Trump kam auch noch von anderer Seite. US-Senatorin Susan Collins erklärte in einem Meinungsbeitrag für die "Washington Post ", warum sie Trump nicht unterstützen könne. Sie habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, schließlich sei sie schon ihr Leben lang Republikanerin. Aber Trump vertrete weder die Werte der Partei, noch sei er geeignet, das Land zu einen. Er sei unwürdig, US-Präsident zu werden.
Drei Gründe führt Collins dabei besonders aus: Trumps Beleidigungen eines behinderten Reporters. Trumps Unterstellung, ein Richter mexikanischer Herkunft könne nicht gerecht urteilen. Trumps abfällige Äußerungen über die Eltern eines gefallenen US-Soldaten. Sie habe gehofft, nach dem Parteitag einen neuen Donald Trump zu erleben, schrieb die Senatorin für den US-Bundesstaat Maine. "Aber ich muss die unbequeme Wahrheit akzeptieren, dass es keinen neuen Donald Trump geben wird."