Philippinen Präsident schockiert mit Missbrauchs-Anekdote

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte hat in einer Rede beschrieben, wie er als Teenager ein Dienstmädchen missbrauchte. Das Entsetzen ist groß.
Präsident Duterte

Präsident Duterte

Foto: MARK R CRISTINO/EPA-EFE/REX/Shutterstock

Der philippinische Präsident Rodrigo Duterte ist für derbe Äußerungen bekannt. Nach einer erneuten Entgleisung schlägt ihm nun heftige Empörung entgegen: Duterte hatte in einer Rede zum Jahresende beschrieben, wie er als Teenager ein Dienstmädchen massiv sexuell belästigt habe.

Als junger Mann habe er sich demnach ins Zimmer der schlafenden Angestellten geschlichen und "berührt, was im Slip drin war", so erzählte es Duterte am 29. Dezember. Das Dienstmädchen sei aufgewacht, und er habe den Raum verlassen - um dann noch einmal wiederzukommen und "zu versuchen, meinen Finger reinzustecken".

Bei Frauenrechtlerinnen des Landes löste die Aussage Abscheu aus. Sie forderten Dutertes Rücktritt. "Dieses jüngste Geständnis hat nicht nur Schande über ihn selbst gebracht, sondern auch über die gesamte Nation, die ihm darin vertraute, vernünftig und rechtschaffen zu regieren", erklärte die Frauenrechtsgruppe Gabriela am Sonntag.

Ein philippinischer Twitter-Nutzer nannte Duterte "widerlich", selbst wenn die Geschichte ausgedacht wäre: "Vergewaltigungsgeschichten als Scherz zu erfinden, ist ebenso widerlich", schrieb er.

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Dutertes Sprecher wiegelte ab. Der Präsident habe "in seinem unnachahmlichen allegorischen Stil" den sexuellen Missbrauch, den er als Minderjähriger auf einer katholischen Schule erfahren habe, dramatisieren wollen, teilte Salvador Panelo mit.

Duterte fällt nicht zum ersten Mal mit sexistischen und frauenfeindlichen Bemerkungen auf. So hatte er bei einer Rede im August gesagt: "Solange es viele schöne Frauen gibt, gibt es auch viele Vergewaltigungsfälle." In einer anderen Rede riet er Soldaten, Rebellinnen in die Geschlechtsorgane zu schießen.

cpa/dpa
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