Rumänien
Präsident kündigt drastischen Sparkurs an
Griechenlands Regierung drückt rigide Sparmaßnahmen durch, auch der rumänische Staatschef Basescu schwört seine Bürger auf schwere Zeiten ein. Renten, Beamtengehälter und Sozialhilfe sollen sinken - um das Staatsdefizit einzudämmen.
Rumäniens Präsident Traian Basescu: "Der dicke Mann sitzt auf dem Rücken des dünnen"
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Bukarest - Der rumänische Staatspräsident Traian Basescu hat am Donnerstag sehr plastische Vergleiche bemüht, um seine rigiden Sparmaßnahmen zu illustrieren: "Es ist so, als säße ein dicker Mann - das ist der Staat - auf dem Rücken eines dünnen Mannes - das ist die Privatwirtschaft", sagte Basescu.
Der Staatsapparat sei immer noch überdimensioniert. Er kündigte an, der Fonds für die Gehälter der Staatsbediensteten solle um 25 Prozent sinken, die Renten und Sozialhilfesätze um jeweils 15 Prozent. Zudem sollen die insgesamt 16 in Rumänien gewährten sozialen Beihilfen, wie zum Beispiel der Heizkostenzuschuss, überdacht und besser aufeinander abgestimmt werden.
Basescu verkündete das Sparprogramm nach einem Treffen mit einer Überprüfungsdelegation des Internationalen Währungsfonds (IWF), der EU und der Weltbank. Die Maßnahmen sollen nach den Vorgaben des IWF das Staatsdefizit unter Kontrolle halten.
Rumänien war im Frühjahr 2009 von diesen Institutionen zur Krisenbewältigung ein Notkredit von 20 Milliarden Euro zugesagt worden, an den Sparauflagen gebunden sind. Bis zu diesem Sonntag will Rumänien mit der Delegation von IWF, Weltbank und EU über weitere Maßnahmen verhandeln.