Moskau Russischer Geheimdienst zerschlägt IS-Terrorzelle
Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat nach eigenen Angaben eine Schläferzelle der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zerschlagen. Alle Mitglieder der Zelle seien festgenommen worden, teilte die Behörde mit, nannte jedoch keine Details zur Zahl der Verdächtigen.
Auch die Angaben zu den Plänen der Gruppen blieben vage. Die mutmaßlichen Terroristen hätten Anschläge auf die Verkehrsinfrastruktur und Menschenansammlungen geplant, teilte der FSB mit. Die Zelle sei von Ausländern geführt worden, hieß es weiter. Die russischen Mitglieder stammten demnach aus dem muslimisch geprägten Nordkaukasus.
Die Ermittler hatten laut der Mitteilung am vergangenen Freitag in der Region Moskau mehrere Gebäude durchsucht. Dabei sollen sie unter anderem zwei einsatzbereiten Bomben sowie zwei Pistolen, zwei Granaten und Material zur Herstellung von Sprengkörpern sichergestellt haben. Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP zeigt ein Video, wie FSB-Agenten mehrere Männer in einer Wohnung festnehmen.
Seit dem islamistisch motivierten Bombenanschlag auf die U-Bahn von St. Petersburg mit mindestens 14 Toten im April suchen die russischen Behörden verstärkt nach potenziellen Terroristen. Zuletzt hatte Russland im August mehrere Mitglieder einer Terrorzelle festgenommen. Der IS hatte eine Messerattacke in der sibirischen Stadt Surgut für sich reklamiert. Dort hatte ein Mann sieben Menschen angegriffen, ehe er von der Polizei erschossen wurde.
In Syrien und im Irak kämpfen Tausende Freiwillige aus Russland und Zentralasien für den IS. Russland wiederum unterstützt seit genau zwei Jahren den syrischen Machthaber Baschar al-Assad und fliegt unter anderem Luftangriffe auf IS-Stellungen. (Mehr über den russischen Einsatz in Syrien lesen Sie hier.)
Die Terrormiliz hat angekündigt, sich für diesen Einsatz zu rächen. Russland fürchtet deshalb besonders kampferprobte Rückkehrer. Vergangene Woche war ein ranghoher russischer General, Waleri Asapow, in Syrien bei einem Mörserangriff des IS getötet worden.