Militärtests Russland startet Manöver im Ural, europäische Armeen üben am Polarkreis

Britische Kampfjets in Norwegen: Westliche Armeen üben Uno-Friedensmission
Foto: NTB SCANPIX/ REUTERSRusslands Militär hat das dritte Großmanöver innerhalb von drei Monaten begonnen. Bei der vorher nicht angekündigten Übung will die Luftwaffe ihre Gefechtsbereitschaft prüfen. An dem Training im Ural sind nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu rund 12.000 Soldaten, 700 Artilleriegeschütze und 250 Kampfflugzeuge beteiligt. Zudem werde auf einem Testgelände in Sibirien der Abschuss von Marschflugkörpern auf feindliche Ziele geübt.
Wladimir Putin, Präsident und Oberbefehlshaber der russischen Streitkräfte, habe das viertägige Manöver angeordnet. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass informierte Moskau die Mitgliedstaaten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) über die Übung, obwohl Russland nicht dazu verpflichtet gewesen sei. Damit wolle die Regierung ihren guten Willen gegenüber den Europäern zeigen.
Ebenfalls am Montag begannen mehrere Mitgliedstaaten von Nato und EU sowie die Schweiz mit einer lange geplanten Luftwaffenübung in Nordeuropa. An der Übung der Luftstreitkräfte seien 3600 Soldaten aus neun Ländern beteiligt, teilte die schwedische Armee mit. Es seien 115 Kampfflugzeuge im Einsatz. Auch die Bundeswehr ist an der bis zum 4. Juni dauernden Militärübung mit mehreren Eurofightern beteiligt.
Bei dem Manöver werden Militärstützpunkte in Schweden, Finnland und Norwegen rund um den Polarkreis genutzt. Offiziell soll eine Uno-Friedensmission geprobt werden. "Wir gewährleisten unsere Sicherheit zusammen mit anderen, und das bedeutet, dass wir zusammen trainieren müssen", sagte Carl-Johan Edström von der schwedischen Luftwaffe. Bei der Übung "Arctic Challenge" kommt scharfe Munition zum Einsatz.
Die Luftwaffenmanöver fallen in eine Zeit wachsender Spannungen in der Region. In den vergangenen Monaten hatten sich mehrfach russische Bomber den Grenzen der nordeuropäischen Staaten genähert. Wegen des Konflikts in der Ostukraine und der Krim-Annexion sehen Finnland und seine Nachbarn diese Aktivitäten mit wachsender Sorge.