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Oberste US-Richterin Das schamlose Spiel um Ruth Bader Ginsburg

Die liberale US-Richterin am Supreme Court Ruth Bader Ginsburg kämpft gegen Krebs. Vom Krankenbett aus durchkreuzte sie einen Plan von US-Präsident Trump. Doch Rechte spekulieren schon auf den nächsten Hardliner am Obersten Gericht.

Ihre Stimme gegen die von US-Präsident Donald Trump geplante Asylrechtsverschärfung hat Ruth Bader Ginsburg am Freitag vom Krankenbett im Hospital abgegeben, wie mehrere Medien berichten. Damit sicherte die 85-jährige Richterin eine Mehrheit von fünf zu vier im Supreme Court für die bestehende Rechtslage. Das Asylverbot für Einwanderer, die illegal über die Grenze gelangt sind, ist gescheitert.

Manche Trump-Fans hoffen trotzdem unverhohlen, dass Ginsburg wegen ihres Gesundheitszustands dem Präsidenten nicht mehr lange in die Quere kommt. RBG, wie die Ikone des linksliberalen Amerikas von ihren Anhängern genannt wird, laboriert zum wiederholten Male an einer Krebserkrankung. Derzeit ist sie in der Klinik, weil Ärzte ihr zwei bösartige Knoten in der Lunge entfernt haben. Diese hatten sie entdeckt, nachdem sich Ginsburg bei einem Sturz drei Rippen gebrochen hatte.

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Tritt die Richterin zurück oder stirbt, kann Trump dem republikanisch dominierten Senat einen Nachfolger vorschlagen - und die konservativen Kräfte im Supreme Court weiter stärken. Erst im Oktober hatte Trump in Brett Kavanaugh einen rechten Richter durchgeboxt.

"Richterin Ginsburg ist sehr krank", twitterte Kommentator Bill O'Reilly, Ex-Moderator bei Fox News. "Die nächste Richterernennung ist unvermeidlich. Schlechte Nachrichten für die Linke."

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Diese Einlassung des Einpeitschers wurde weithin als geschmacklos aufgefasst - und als neuer Tiefpunkt in der ohnehin verrohten Debatte zwischen den Lagern in den USA. Wünschten sich Trump-Fanatiker bisher Hillary Clinton ins Gefängnis, frohlockte nun offenbar einer, dass eine Ikone des politischen Gegners schwerkrank ist.

Meghan McCain gibt O'Reilly Kontra

Besonders vehement reagierte Talkshow-Moderatorin Meghan McCain auf O'Reillys Entgleisung. "Es gibt nichts Ekelhafteres als Menschen, die sich in den Medien über die Gesundheit von Prominenten und die Konsequenzen ihres Todes auslassen", twitterte die Tochter des im August verstorbenen US-Senators John McCain (Republikaner). "Lasst uns für RBG beten, dass sie sich schnell erholt. Wir sind doch alle Christen, oder Bill?" Der blieb eine Antwort oder Klarstellung auf Twitter jedoch schuldig.

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Jedenfalls hatte O'Reilly die Debatte in den sozialen Netzwerken über Ginsburgs Gesundheitszustand befeuert. "Beste Genesungswünsche an Richterin Ginsburg. Andererseits - eine konservative Mehrheit von 6 zu 3 klingt wunderbar", twitterte  Fox-News-Kommentator David Wohl. Andere flehten: "Bitte bleibe für immer am Leben." 

Offiziellen Angaben zufolge steht es um Ginsburg womöglich besser, als es ihren Feinden lieb ist. "Nach dem Eingriff gab es keine Anzeichen dafür, dass die Erkrankung fortbesteht", teilte der Supreme Court am Freitag mit. Das gelte auch für andere Bereiche ihres Körpers.

Präsident Trump selbst verhielt sich menschlich korrekt. Er schrieb auf Twitter: "Ich wünsche der Richterin Ruth Bader Ginsburg eine vollständige und schnelle Genesung."

nis
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