Säbelrasseln Sechs-Nationen-Manöver im Ural

60 Millionen Euro ließ sich die russische Regierung eine Militärübung im Ural kosten. Gemeinsam mit den asiatischen Partnern der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit ließ Präsident Wladimir Putin die Muskeln spielen.

Tschebarkul - Es war eine spektakuläre Demonstration militärischer Macht. Rund 6500 Soldaten aus Russland, China und den zentralasiatischen Staaten Kirgistan, Kasachstan, Usbekistan und Tadschikistan nahmen heute an dem großen Manöver in der Region um Tscheljabinsk im Süden des Uralgebirges teil. Geübt wurde der Kampf gegen Terroristen.

Russland finanzierte den Großteil der 60 Millionen Euro teuren Übung. Sie fand zum Abschluss des Jahrestreffens von Russland und seinen asiatischen Partnern der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) statt. Auch eine russische Waffenschau für die ausländischen Staatschefs gehörte zum Programm.

Der Klang eines Signalhorns eröffnete die Übung, bei der Soldaten ein Dorf angriffen, in dem sich rund 1000 fiktive Terroristen verschanzt hatten. Die Staatsgäste des russischen Präsidenten Wladimir Putin nahmen auf einem glänzenden Podium Platz, um den Übungen zu folgen. China, das durch Staatspräsident Hu Jintao vertreten war, hatte 1700 Soldaten sowie Kampfflugzeuge und Hubschrauber zu dem Manöver beigesteuert. Es war die erste gemeinsame Militärübung der sechs Staaten, die sich 2001 zur SCO zusammengeschlossen hatten, um ein Gegengewicht zur Übermacht der USA zu schaffen.

Auf ihrem Gipfel in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek hatten die SCO-Staatschefs am Donnerstag die US-Hegemonie kritisiert und eine multipolare Welt gefordert. Die Führung unter Präsident Putin ist bestrebt, das diplomatische und militärische Gewicht der Atommacht Russland weltweit stärker geltend zu machen. Bei dem Manöver in Tschebarkul stellte Russland auch seine neuesten Hubschrauber, Panzer, Raketenwerfer und Maschinengewehre zur Schau. Waffen sind neben Rohstoffen und Energie ein wichtiges russisches Exportgut.

ler/AFP

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren