Bürgerkrieg in Syrien Rebellenchef fordert Hisbollah heraus

Der Generalstabschef der syrischen Rebellen setzt der Hisbollah ein Ultimatum: Bis zum Mittwochabend müsse die schiitische Miliz ihre Kämpfer aus Syrien abziehen. Andernfalls würden die Aufständischen die libanesischen Kämpfer überall angreifen - "selbst in der Hölle".
FSA-Stabschef Idriss: "Wir werden die Hisbollah überall verfolgen"

FSA-Stabschef Idriss: "Wir werden die Hisbollah überall verfolgen"

Foto: JOHN THYS/ AFP

Hamburg - Im syrischen Bürgerkrieg droht eine weitere Eskalation zwischen den Aufständischen und der libanesischen Hisbollah. Der Generalstabschef der oppositionellen Freien Syrischen Armee (FSA), Salim Idriss, hat damit gedroht, die Schiitenmiliz in ihrem Heimatland Libanon anzugreifen, wenn sie ihre Kämpfer nicht aus Syrien abzieht.

"Wenn die Angriffe der Hisbollah auf syrischem Territorium nicht innerhalb von 24 Stunden aufhören, werden wir die Hisbollah überall verfolgen, selbst in der Hölle", brüllte Idriss während eines Telefoninterviews mit dem arabischen Nachrichtensender al-Arabija.

Er machte den libanesischen Präsidenten Michel Suleiman persönlich dafür verantwortlich, dass Hisbollah-Kämpfer aus dem Nachbarland ins Bürgerkriegsgebiet gelangten. Syrien sei das Opfer einer iranischen Invasion geworden, sagte Idriss mit Blick auf die Präsenz der von Teheran ausgerüsteten Hisbollah-Milizionäre.

Hisbollah unterstützt Assad

Die "Partei Gottes" unterstützt den syrischen Machthaber Baschar al-Assad seit einiger Zeit mit Kämpfern. Allein bei den Gefechten um die nahe der Grenze zum Libanon liegende Stadt Kusair sollen bis zu 1700 Hisbollah-Kämpfer im Einsatz sein. Idriss widersprach jedoch den Angaben syrischer Staatsmedien, laut denen Assads Truppen und die Hisbollah inzwischen 80 Prozent des Stadtgebiets von Kusair unter ihre Kontrolle gebracht hätten.

Am Wochenende hatte es erstmals Angriffe auf die Hisbollah im Libanon gegeben. In den südlichen Stadtteilen Beiruts, die von der schiitischen Partei kontrolliert werden, schlugen mehrere Raketen ein. Mehrere Menschen wurden dabei verletzt. Zunächst hatte sich ein Sprecher der Freien Syrischen Armee zu dem Angriff bekannt, später dementierten die syrischen Rebellen jedoch ihre Verantwortung für die Attacke.

syd/AFP
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