Streit um muslimische Kleidung Polizei in Schottland erhebt Hijab zur offiziellen Uniform

Mitten in der Burkini-Debatte erweitert die schottische Polizei die Dienstkleidung für Frauen: Der Hijab ergänzt die reguläre Uniform. Man wolle mehr muslimische Frauen zu einer Karriere bei der Polizei ermutigen, heißt es.
Mädchen mit Hijab

Mädchen mit Hijab

Foto: OLIVIA HARRIS/ REUTERS

Die schottische Polizei hat den traditionellen muslimischen Hijab als zusätzliche offizielle Dienstuniform für Frauen eingeführt. Der Schritt solle "Frauen aus der muslimischen Gemeinde ermutigen, eine Karriere bei der Polizei in Betracht zu ziehen", heißt es in einer Mitteilung der schottischen Polizei . Der Polizeichef Phil Gormley hofft, dass seine Truppe damit multikultureller wird.

Die Reform kommt inmitten einer europaweiten Debatte über muslimische Frauenkleider: In Frankreich dürfen sich Frauen nicht mehr im Burkini am Strand aufhalten, im deutschen Luckenwalde verweigerte die Bürgermeisterin einer Palästinenserin zunächst das zugesagte Praktikum im Rathaus - wegen ihres Kopftuchs. Nun soll die 48-Jährige als Dolmetscherin für eine Wohnungsbehörde arbeiten.

In Schottland stößt die Neuordnung der Uniform auf Zustimmung. "Ich freue mich, dass die Polizei etwas unternimmt, damit unsere Behörde die unterschiedlichen Communities repräsentiert, denen wir hier in Schottland dienen", sagte Fahad Bashir, Vorsitzender der Muslimischen Vereinigung in der Schottischen Polizei.

Seit 2001 durften muslimische Polizistinnen den Hijab nur tragen, wenn ihre Vorgesetzten es genehmigt hatten. Die Polizei hatte die Regelung eingeführt, um die Zahl der Beamten mit Migrationshintergrund zu erhöhen. Auch in Kanada haben die Behörden die Kleidervorschriften jüngst gelockert: Die Royal Canadian Mounted Police, bekannt für ihre traditionelle rote Uniform, erlaubt Frauen nun ebenfalls das Tragen von Hijabs .

mja
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