Hochrechnungen zu Volksabstimmung Schweizer wählen den Atomausstieg

Die Schweiz bringt wohl die Energiewende auf den Weg. Beim Volksentscheid am Sonntag sprach sich Prognosen zufolge eine klare Mehrheit für den Atomausstieg aus.
Windkraftanlage im Kraftwerk Juvent am Mont-Soleil in Saint-Imier, Schweiz

Windkraftanlage im Kraftwerk Juvent am Mont-Soleil in Saint-Imier, Schweiz

Foto: Valentin Flauraud/ dpa

Die Schweizer haben sich für den Ausstieg aus der Kernenergie entschieden. Ersten Hochrechnungen zufolge stimmte beim Referendum am Sonntag eine deutliche Mehrheit für das neue Energiegesetz. Im bevölkerungsreichsten Kanton Zürich waren demnach knapp 60 Prozent der Wähler dafür. In Genf soll die Zustimmungsrate bei mehr als 70 Prozent liegen.

Claude Longchamp, Präsident des Meinungsforschungsinstituts gfs.bern, sagte im Schweizer Fernsehen, die Zustimmung für das Gesetz werde bei über 55 Prozent liegen und sei damit sicher. Die Wahllokale waren bis mittags um 12 Uhr geöffnet.

Das Energiegesetz, das 2018 in Kraft treten soll, verbietet den Bau neuer Atomkraftwerke, verschärft die Richtwerte für den CO2-Ausstoß von Autos und erhöht Fördergelder für erneuerbare Energien. Die Sanierung bestehender Gebäude für mehr Energieeffizienz soll gefördert werden.

Die fünf bestehenden Kraftwerke sollen am Netz bleiben, solange sie sicher sind. Eine Initiative der Grünen, die einen Ausstieg bis 2029 festschreiben wollten, hatten die Schweizer im vergangenen Herbst abgelehnt. Knapp 60 Prozent des Schweizer Stroms kommen schon aus nachhaltigen Quellen, überwiegend durch Wasserkraft.

Die Förderung der erneuerbaren Energien wird unter anderem durch Zusatzabgaben der Stromnutzer finanziert. Die rechtspopulistische SVP hatte im Wahlkampf vor horrenden Stromrechnungen gewarnt. Bei der Volksabstimmung abstimmen durften etwa 5,3 Millionen Schweizer.

mbö/dpa/Reuters
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