Politische Instabilität, Naturkatastrophen, Terror Schwierige Wahlen in Mosambik

In Mosambik ist die politische Situation angespannt. Erst vor zwei Monaten haben die beiden Oppositionsparteien ein Friedensabkommen unterzeichnet. Jetzt beginnen dort die Wahlen.
Die Anhänger der Oppositionspartei Renamo nehmen an einer Wahlkundgebung teil

Die Anhänger der Oppositionspartei Renamo nehmen an einer Wahlkundgebung teil

Foto: Ferhat Momade/ AP/ DPA

Die Bürger Mosambiks stimmen über einen neuen Präsidenten, ein neues Parlament und neue Provinzparlamente ab. Es sind die ersten Wahlen seit die Regierungspartei Frelimo und die einstige Rebellengruppe und heutige Oppositionspartei Renamo im August ein endgültiges Friedensabkommen unterschrieben haben. Deswegen gelten die Wahlen als extrem wichtig für den Frieden im Land.

Die beiden Parteien standen sich 15 Jahre lang in einem blutigen Bürgerkrieg gegenüber, der 1992 beendet wurde; in den vergangenen Jahren flammte die Gewalt dann erneut auf.

Staatschef Filipe Nyusi von der Frelimo, die seit Mosambiks Unabhängigkeit von Portugal 1975 an der Macht ist, bewirbt sich um eine zweite Amtszeit. Seine Herausforderer sind Ossufo Momade von der Renamo sowie Daviz Simango von der MDM und Mario Albino von der AMUSI. Rund 12,9 Millionen der fast 30 Millionen Bürger sind als Wähler registriert.

Angst vor Gewalt ist groß

Experten werten die Wahlen als eine Art Test dafür, wie robust der Frieden im Land ist. "Wenn sie gut gehen, wird dies ein entscheidender Schritt in Richtung eines dauerhaften Friedens sein", sagte der Afrika-Beauftrage der Bundesregierung, Günter Nooke (CDU).

Die Angst vor Gewalt ist groß. Während des Wahlkampfs ist es laut Menschenrechtlern immer wieder zu Schikane und Gewalt gegen Journalisten, Aktivisten und anderen Mitgliedern der Zivilgesellschaft gekommen. Vergangene Woche wurde ein Wahlbeobachter erschossen, vermutlich waren Polizisten in die Tat verwickelt.

Zusätzlich zu den politischen Spannungen verwüsteten zwei Wirbelstürme in den vergangenen Monaten das Land. Erst fegte der Zyklon "Idai" über Mosambik, Simbabwe und Malawi hinweg, dann folgte im Mai der Zyklon "Kenneth". Zudem kommt es in der gasreichen nördlichen Provinz Cabo Delgado immer wieder zu Angriffen von mutmaßlichen Islamisten.

höh/dpa

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