Mittelmeer Hilfsorganisation rettet 64 Menschen aus Schlauchboot

Die Organisation Sea-Eye hat vor der libyschen Küste offenbar dutzende Menschen aus einem Schlauchboot gerettet. Weitere 50 Menschen werden vermisst.
Flüchtlinge vor dem Schiff "Alan Kurdi" der Hilfsorganisation Sea-Eye

Flüchtlinge vor dem Schiff "Alan Kurdi" der Hilfsorganisation Sea-Eye

Foto: AP/Fabian Heinz/Sea-eye.org

Die deutsche Hilfsorganisation Sea-Eye hat im Mittelmeer nach eigenen Angaben mehr als 60 Migranten an Bord ihres Rettungsschiffes aufgenommen. Unter den Geretteten seien 12 Frauen, ein Kind und ein Baby, erklärte die Regensburger Hilfsorganisation. Der Motor des Schlauchbootes sei zum Zeitpunkt der Rettung bereits ausgefallen gewesen.

Die Watch-the-Med-Initiative, ein Projekt von Aktivisten, die eine Hotline für Flüchtlinge in Seenot eingerichtet haben, hatte nach eigenen Angaben gegen 10.30 Uhr einen Notruf erhalten. "Die Behörden waren nicht erreichbar", teilte die Initiative mit. Deshalb habe sie sich an das Schiff "Alan Kurdi" von Sea-Eye gewandt, dass seit einer Woche in den Gewässern unterwegs ist.

Seit Juni 2018 ist offiziell die libysche Küstenwache für die Seenotrettung in diesem Bereich des Mittelmeers zuständig. Nach Angaben von Hilfsorganisationen reagiert sie jedoch nur selten auf Notrufe. Auch bei dem Hilferuf am Mittwoch hätte die libysche nicht geantwortet.

Wo die von Sea-Eye geretteten Flüchtlinge an Land gehen können, ist unklar. Italien weigert sich seit Monaten, gerettete Flüchtlinge an Land gehen zu lassen.

Die "Alan Kurdi" ist derzeit das einzige zivile Hilfsschiff im Mittelmeer. In diesem Jahr starben nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration starben in diesem Jahr mindestens 311 Menschen beim Versuch, das Mittelmeer nach Europa zu überqueren.


Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hieß es im Vorspann des Artikels, die Menschen seien vor der italienischen Küste gerettet worden. Der Vorfall ereignete sich aber vor der libyschen Küste. Wir haben dies korrigiert.

fek/dpa/AFP
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