US-Präsident Bill Clinton hat das gegen Serbien verhängte Öl- und Flugembargo der USA mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Serbien kann vermutlich bald auch mit Hilfen der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds rechnen.
Washington - Ausgenommen seien Strafmaßnahmen, die sich direkt gegen den ehemaligen Präsidenten Slobodan Milosevic und dessen engste Gefolgsleute richteten, hieß es in der Erklärung Clintons. Die USA hätten ein "starkes Interesse" daran, die neu gewählte Führung in Jugoslawien zu unterstützen. Zudem wolle Washington die Beschränkungen überprüfen, die für Serbien in internationalen Kreditprogrammen gelten. Die Europäische Union hatte bereits am Montag ihre Sanktionen aufgehoben.
Clinton sprach von einem "ersten Schritt" zur Beendigung der
serbischen Isolation. Weitere Maßnahmen würden im Einklang mit den
europäischen Verbündeten erfolgen. So solle bei Fortschreiten des
Demokratisierungsprozesses in Jugoslawien unter Führung des neuen
Präsidenten Vojislav Kostunica geprüft werden, ob das Land wieder
finanzielle Unterstützung der Weltbank und des Internationalen
Währungsfonds beziehen kann.
Der bisherige jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic war
Ende vergangener Woche durch einen Volksaufstand gestürzt und
von Kostunica abgelöst worden. Dieser hat einen
demokratischen Wandel in Jugoslawien angekündigt und will das
Land aus der internationalen Isolation führen. Der Machtwechsel
in Belgrad war international begrüßt worden.