Kampf gegen den IS
Syrische Kurden erobern Tall Abjad
Die syrische Stadt Tall Abjad ist in kurdischer Hand. Nach tagelangen Kämpfen haben die Milizen laut Aktivisten den "Islamischen Staat" aus der Grenzstadt zur Türkei vertrieben. Der Ort galt als Einfallstor für IS-Kämpfer nach Syrien.
Kurdische Milizen jubeln: Feuerpause in Tall Abjad
Foto: Str/ dpa
Erfolg im Kampf gegen den "Islamischen Staat" (IS): Kurdische Kämpfer haben die nordsyrische Stadt Tall Abjad von der IS-Miliz erobert. Die Stadt an der Grenze zur Türkei sei vollständig von Kurden kontrolliert, meldete die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Dienstag.
Nach tagelangen Kämpfen um die strategisch wichtige Stadt an der Grenze der Türkei herrsche seit Dienstag Waffenruhe, erklärte die Beobachtungsstelle. "Seit der Morgendämmerung war kein einziger Schuss zu hören", sagte der Chef der Londoner Organisation, Rami Abdel Rahmane, der Nachrichtenagentur AFP. Meldungen aus dem Bürgerkriegsland lassen sich kaum unabhängig verifizieren, die Beobachtungsstelle hat sich in der Vergangenheit aber als zuverlässig erwiesen.
Die Stadt diente dem IS als Einfallstor für Kämpfer, um aus der Türkei in die syrische Provinz Rakka zu kommen.
Am Wochenende hatten sich in Tall Abjad dramatische Szenen ereignet: Tausende Syrer flohen an die Grenze zur Türkei - wo sie auf den Widerstand türkischer Sicherheitskräfte stießen. Mit Wasserwerfern und Warnschüssen war die Menge am Grenzübergang Akçakale auseinandergetrieben worden. Am Abend durften die Ersten schließlich doch die Grenze passieren.
Die syrisch-kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) hatten laut AFP am Montag bereits selbst bestätigt, sie hätten die meisten IS-Extremisten aus der Stadt vertrieben. Sie wurden dabei durch Luftangriffe der US-geführten Militärallianz unterstützt.
Der Einsatz der YPG-Einheiten wird von anderen syrischen Rebellengruppen argwöhnisch beäugt: Die militanten Kämpfer warfen den Kurden "ethnische Säuberung" gegen Araber und Turkmenen im Norden Syriens vor. Beweise für diese Vorwürfe legten die Kämpfer jedoch nicht vor.