Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat 20 Millionen Euro zusätzlich für die Versorgung der muslimischen Rohingya-Flüchtlinge aus dem südostasiatischen Burma zugesagt. "Das ist schon eine dramatische Lage", sagte Gabriel beim Besuch eines Flüchtlingslagers im Nachbarland Bangladesch. "Was wir hier gesehen haben, ist eine katastrophale Lebenssituation für die Menschen."
Der SPD-Politiker besuchte das Aufnahmelager gemeinsam mit seinen Amtskollegen aus Schweden und Japan sowie der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini. Insgesamt sind mehr als 830.000 Menschen aus Burma vor Gewalt und Verfolgung geflohen. Um das Lager herum leben in der Region Cox's Basar Hunderttausende Flüchtlinge.
Am Abend reist Gabriel, der bis zur Bildung einer neuen Regierung geschäftsführend im Amt ist, zu einem Asien-Europa-Außenministertreffen (Asem) in Burmas Hauptstadt Naypyidaw weiter. Dort wird er auch die Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi treffen, der vorgeworfen wird, kaum etwas zur Lösung der Flüchtlingskrise beizutragen.
Allein in den vergangenen drei Monaten sind 620.000 Menschen über die Grenze nach Bangladesch geflohen - in eines der ärmsten Länder der Welt. Auslöser war ein Angriff einer Rohingya-Miliz auf Posten der Sicherheitskräfte am 25. August. Die Armee reagierte darauf nach eigener Darstellung mit einer "Räumungsoperation" in den Dörfern der damals rund eine Million Rohingya in der Region Rakhine.
Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR spricht von der "am schnellsten wachsenden Flüchtlingskatastrophe" weltweit. Flüchtlinge und Menschenrechtsorganisationen berichten von rund 300 niedergebrannten Dörfern, brutalen Morden, Vergewaltigungen und Vertreibungen. Gesicherte Informationen gibt es aber nicht.
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Flüchtlingslager in Bangladesch: Mehr als 830.000 Menschen aus Burma sind vor Gewalt und Verfolgung geflohen.
Um das Lager herum leben in der Region Cox's Basar Hunderttausende Flüchtlinge.
Allein in den vergangenen drei Monaten sind 620.000 Menschen über die Grenze nach Bangladesch geflohen - in eines der ärmsten Länder der Welt.
Rohingya-Flüchtlingskinder beim Wasserholen: Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR spricht von der am schnellsten wachsenden Flüchtlingskatastrophe weltweit.
Auslöser der Krise war ein Angriff einer Rohingya-Miliz auf Posten der Sicherheitskräfte am 25. August. Die Armee reagierte darauf nach eigener Darstellung mit einer "Räumungsoperation" in den Dörfern der damals rund eine Million Rohingya in der Region Rakhine.
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