Star-Richter Garzón "Tyrannen-Jäger" beteuert seine Unschuld

Als "Tyrannen-Jäger" wurde Baltasar Garzón zum berühmtesten Richter Spaniens. Doch jetzt droht ihm wegen einer Abhöraktion ein Berufsverbot. Im Schlusswort bekräftige er vor dem Gericht seine Unschuld.
Baltasar Garzón: Aus für Spaniens berühmtesten Juristen?

Baltasar Garzón: Aus für Spaniens berühmtesten Juristen?

Foto: JUAN MEDINA/ REUTERS

Madrid - Eine Verurteilung würde das Ende seiner imposanten Karriere als Richter bedeuten. Denn Baltasar Garzón, 56, ist angeklagt. Er ließ angeblich vertrauliche Gespräche zwischen Verdächtigen in einer Korruptionsaffäre und deren Anwälten abhören.

Vor dem Obersten Gerichtshof in Madrid beteuerte Spaniens berühmtester Jurist in einem Schlusswort seine Unschuld: Er habe bei seinen Ermittlungen das Abhören angeordnet, um Straftaten zu verhindern, sagte der Jurist. Ein Urteil wird in den kommenden Tagen erwartet.

Die Staatsanwaltschaft hatte die Abhöraktion gebilligt. Sie forderte einen Freispruch für den Richter. Die Betroffenen der Abhöraktion verlangten dagegen als Kläger ein Berufsverbot von bis zu 17 Jahren.

Mit seinen Ermittlungen gegen frühere Militärdiktatoren in Lateinamerika hatte Garzón sich weltweit einen Namen als "Tyrannen-Jäger" gemacht.

In der kommenden Woche soll in Madrid ein zweiter Prozess gegen den Juristen eröffnet werden. Dabei geht es um Ermittlungen des Richters zu den Verbrechen der Franco-Diktatur (1939-1975) in Spanien. Zudem läuft gegen Garzón ein Ermittlungsverfahren wegen der Finanzierung eines Studienaufenthalts in New York.

als/dpa
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