Stockholm Polizei nimmt nach Lkw-Angriff Tatverdächtigen fest
Nizza, Berlin, London - und nun Stockholm: Wieder ist ein Mann mit einem Fahrzeug in eine Menschenmenge gerast und hat mindestens vier Menschen getötet. Bei einer Pressekonferenz am Abend sprach der schwedische Ministerpräsident Stefan Löfven von "abscheulichen Mördern". Von ihnen werde sich Schweden aber nicht einschüchtern lassen.
"Es fühlt sich so furchtbar an, was passiert ist. Unschuldige Menschen sind getroffen worden", sagte Löfven. Ziel des Terrorismus sei es, die Demokratie zu untergraben. "Aber so ein Ziel wird in Schweden nie erreicht werden."
Nach dem mutmaßlichen Terroranschlag in Schweden hat die Polizei einen Mann verhaftet. "Eine Person wurde festgenommen, die mit dem Vorfall in Verbindung stehen könnte", sagte ein Sprecher mehreren Nachrichtenagenturen.
Ein Lastwagen war gegen 15 Uhr in einer Fußgängerzone in eine Menschenmenge gerast und in einem Kaufhaus zum Stehen gekommen. Ein Polizeispecher sagte am Freitagabend der Nachrichtenagentur AFP, die Zahl der Todesopfer sie auf vier gestiegen, 15 weitere Menschen wurden in der Stockholmer Innenstadt verletzt.
Der festgenommene Mann soll sich in einem Laden auffällig verhalten haben. Deshalb sei eine Polizeistreife auf ihn aufmerksam geworden und habe ihn festgenommen, sagte ein Sprecher. Die Person stimme mit dem Mann überein, der auf einem Bild unweit des Tatorts aufgetaucht war. Ob es sich um den Täter handelt, ist bisher noch nicht klar. Die Ermittlungen gehen laut Polizeiangaben weiter.

Stockholm: Tote und Verletzte in der Innenstadt
Die schwedische Regierung will nun an den Grenzen des Landes zehn Tage lang alle Ausreisenden kontrollieren. Das kündigte Löfven an. Innenminister Anders Ygeman sagte dem schwedischen Rundfunk, die vollständigen Kontrollen an den äußeren Grenzen könnten nach Ablauf der zehn Tage um weitere 20 Tage verlängert werden.
Ab dem Nachmittag waren die meisten zentralen Straßen gesperrt, U-Bahnen, S-Bahnen und Busse stellten den Betrieb komplett ein. Am Hauptbahnhof sprangen Menschen hastig in einen Zug, dann bewegte sich stundenlang nichts mehr. Tausende mussten zu Fuß nach Hause gehen. Kinos und Theater sagten alle Vorstellungen ab.
Am Abend war im schwedischen Fernsehen zu sehen, wie Löfven am Anschlagsort in der Stockholmer Innenstadt Rosen niederlegte. "Wenn wir morgen aufwachen, wird vieles anders sein", sagte ein Kommentator.